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Deutscher Schulpreis 2020

Otfried-Preußler-Schule in Hannover gewinnt

Die Otfried-Preußler-Schule in Hannover hat für ihr inklusives Grundverständnis den Deutschen Schulpreis bekommen. Bei der Verleihung sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel den Ländern Unterstützung über den Digitalpakt Schule hinaus zu.

An der Schule des Jahres 2020 lernen Kinder mit unterschiedlichen Behinderungen in allen Klassen gemeinsam mit den anderen.

Die Otfried-Preußler-Schule in Hannover ist mit dem mit 100.000 Euro dotierten Deutschen Schulpreis 2020 geehrt worden. Die barrierefreie Grundschule sei in den vergangenen zehn Jahren ihren eigenen Weg gegangen und habe sich mit vielen Ideen und Konzepten ein ganz besonderes inklusives Grundverständnis angeeignet, hieß es zur Begründung.

„Kinder mit unterschiedlichen Behinderungen lernen in allen Klassen gemeinsam mit den anderen. Und sie lernen engagiert und erfolgreich – dafür braucht man an der Otfried-Preußler-Schule keine Noten.“ (Michael Schratz)

An der Schule lernen rund 400 Räuber, Hexen, Gespenster und Wassermänner in vier Lernhäusern, die nach den Figuren aus Otfried Preußlers Büchern benannt sind. Der Schultag startet in jeder Klasse mit einem Morgenkreis am interaktiven Whiteboard, begleitet von Gebärden, die alle Kinder der Schule lernen. An vier Tagen in der Woche befassen sich die Kinder in Gruppen selbstständig mit ihren Aufgaben, die an den Lernrädern, den schulinternen Arbeitsplänen, orientiert sind. An einem Tag der Woche wird jahrgangsübergreifend an einem Projekt gefeilt.

„Kinder mit unterschiedlichen Behinderungen lernen in allen Klassen gemeinsam mit den anderen. Und sie lernen engagiert und erfolgreich – dafür braucht man an der Otfried-Preußler-Schule keine Noten“, sagte der Erziehungswissenschaftler an der Universität Innsbruck und Jurysprecher Michael Schratz.

„Kinder und Jugendliche dürfen nicht zu Verlierern der Pandemie werden. Deshalb gilt es auch, alles daran zu setzen, erneute flächendeckende Schulschließungen zu vermeiden.“ (Angela Merkel)

Fünf weitere Preise in Höhe von je 25.000 Euro gingen an die Grundschule Schuttertal, die Gemeinschaftsschule Hardtschule Durmersheim, die Berufsbildenden Schulen BBS Einbeck, das Gymnasium Essen Nord-Ost und die Marie-Kahle-Gesamtschule in Bonn.

Der Hauptpreis wurde von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) virtuell verliehen.„Kinder und Jugendliche dürfen nicht zu Verlierern der Pandemie werden. Deshalb gilt es auch, alles daran zu setzen, erneute flächendeckende Schulschließungen zu vermeiden“, sagte sie. Die Bundesregierung werde die Länder daher auch über den Digitalpakt Schule hinaus unterstützen.

Der Vorsitzende der Geschäftsführung der Robert Bosch Stiftung GmbH, Joachim Rogall, betonte: „Es darf kein Glücksspiel sein, ob ein Kind Zugang zu gutem digitalen Unterricht hat oder nicht. Deshalb müssen Kultusministerien und Schulverwaltungen jetzt die technischen Voraussetzungen schaffen und Schulen finanziell und organisatorisch bei der Digitalisierung unterstützen.“

Konzepte im Umgang mit der Coronakrise gesucht

Die Robert Bosch Stiftung GmbH vergibt den Deutschen Schulpreis seit 2006 gemeinsam mit der Heidehof Stiftung. Er ist der höchstdotierte Preis für Schulen im Land. Die Jury bewertet sechs Qualitätsbereiche: Leistung, Umgang mit Vielfalt, Unterrichtsqualität, Verantwortung, Schulklima, Schulleben und außerschulische Partner sowie Schule als lernende Institution. 

Mit der Ausschreibung für den Deutschen Schulpreis 20|21 reagieren die Initiatoren auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie: Gesucht werden Konzepte, die Schulen im Umgang mit der Krise entwickelt haben, und die das Lernen und Lehren langfristig verändern können. Die Bewerbungsfrist endet am 15. Oktober.