30. Gewerkschaftstag der GEW
„Der Staat muss seinen Job machen“
Das neue Sondervermögen reicht nicht, das Bildungswesen zu stärken, mahnt Yasmin Fahimi, Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), zur Eröffnung des Gewerkschaftstages der GEW in Berlin.
Mehr Investitionen „in Köpfe, nicht nur in Beton und Technik“ forderte Yasmin Fahimi, Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes DGB, zur Eröffnung des 30. Gewerkschaftstages der GEW. Das Sondervermögen, das der neuen Bundesregierung zur Verfügung steht, reiche nicht aus, um das Bildungssystem zu stärken: „Wir werden relativ schnell darüber reden müssen, dass es vorne und hinten nicht reicht“, wandte sich Fahimi an ihre Vorrednerin Karin Prien (CDU), die neue Bundesministerin für Bildung und Familie. „Das wird eine Auseinandersetzung mit der Bundesregierung darüber sein, welche Prioritäten gesetzt werden.“
Zu diesen Prioritäten zählt die DGB-Vorsitzende bessere Arbeitsbedingungen und bessere Löhne: „Der Staat muss seinen Job machen und Beschäftigte ordentlich bezahlen.“ Nur so werde im Bildungswesen „gute Arbeit und Qualität garantiert und gesichert.“
Bildung vermittelt nicht nur Wissen, sondern auch Werte
Bildung und ein starkes Bildungssystem seien der Schlüssel für soziale Gerechtigkeit, mahnte Fahimi. „Eine echte kulturelle, ökonomische, demokratische und soziale Teilhabe geht ohne sie nicht.“ Das jetzige Bildungssystem jedoch verursache eine soziale Auslese: „2,9 Millionen Jungerwachsene, die keinen Berufsabschluss haben – das kann sich Deutschland nicht leisten.“
Die GEW ist seit 75 Jahren Teil des DGB-Dachverbandes „und ein wichtiger Teil unserer Gewerkschaftsfamilie“, sagte Fahimi. Bildungspolitik sei Grundlage für eine gute Gesellschaft, „sie geht uns alle an.“ Bildung vermittle nicht nur Wissen, sondern auch Werte und soziale Kompetenz. Fahimi: „Sie ist eine gesellschaftliche Entscheidung darüber, wie wir Menschen werden, die auch Menschen bleiben.“