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Der Staat gegen Fritz Bauer

Der hessische Generalstaatsanwalt Fritz Bauer will die Vergangenheit nicht ruhen lassen. Er sucht nach den Verantwortlichen des Holocaust und sammelt Beweise für die Gräueltaten in den Konzentrationslagern. Von den Ermittlungsbehörden wird seine Arbeit jedoch eher sabotiert als gefördert. Vor allem seine Jagd auf Adolf Eichmann scheint gezielt behindert zu werden. Die Bundeszentrale für politische Bildung kürte "Der Staat gegen Fritz Bauer" zum Film des Monats Oktober und stellt pädagogisches Material für den Unterricht zur Verfügung.

Foto: Zero One Film - Martin Valentin Menke

Mit "Der Staat gegen Fritz Bauer" würdigt Regisseur Lars Kraume einen einsamen Streiter für die Gerechtigkeit. Bauer (gespielt von Burghart Klaußner) wurde als Jude im NS-Staat drangsaliert und ins Exil getrieben. Nach seiner Rückkehr im Jahr 1949 setzte er die juristische Verfolgung der NS-Verbrechen in Gang. Ohne ihn wäre der Prozess gegen Eichmann in Jerusalem vielleicht nie zustande gekommen. Auch die Frankfurter Auschwitzprozesse ab 1963 basierten auf seiner jahrelangen Arbeit gegen Widerstände in den Behörden. Auf historischen Quellen beruhende Dialoge erläutern, worum es Bauer ging: um die Anwendung des Rechts, nicht um Rache.

Die Mischung aus Biopic und Justizthriller eignet sich zur Besprechung im Unterricht etwa in den Fächern Geschichte, Politik, Deutsch, Ethik oder Sozialkunde ab der neunten Klasse. Mögliche Themen sind: Nationalsozialismus, Antisemitismus, Holocaust, Nachkriegszeit, Folgen des Zweiten Weltkriegs, Eichmann-Prozess, Homosexualität im Dritten Reich und in der Nachkriegszeit. Die SchülerInnen können beispielsweise eine eigene Filmkritik verfassen oder in Gruppenarbeit weitere Kinofilme über die Zeit des NS-Regimes recherchieren.