E&W 7-8/2019
Demokratiebildung
Warum bleiben rechtspopulistische Ideen beim einen haften, beim anderen nicht? Ein Grund ist: Die Erziehung prägt die Gesinnung - und das fängt neben dem Elternhaus schon in der Kita an, wie der E&W-Schwerpunkt Demokratiebildung zeigt.
Die Kindheit sei viel „politischer“ als wir gemeinhin annehmen, schreibt unser Gastkommentator Herbert Renz-Polster. „Menschen, die in ihrer Kindheit gute Antworten auf ihre Entwicklungsfragen bekommen, sind vor den Verlockungen des autoritären Denkens geschützt.“ Bereits in der Kita können also demokratische Werte und Regeln eingeübt und gelebt werden. Auch an einer Grundschule in Bremerhaven dürfen schon die Kleinsten mitbestimmen. Mitbestimmung und Partizipation können zudem früh geübt werden, wenn die Eltern in den Prozess des Demokratielernens einbezogen werden.
Demokratiebildung ist jedoch mehr als nur politische Bildung: Im Idealfall sei sie Bestandteil jeden Faches, von Deutsch bis zu den Naturwissenschaften, und solle kritisches Denken von Schülerinnen und Schülern fördern, sagt der Politikwissenschaftler Dirk Lange. Außerdem hörte sich die „E&W“ in zwei Jugendzentren im nordrheinwestfälischen Neuss um, wie Demokratie lernen in der Offenen Jugendarbeit in der Praxis aussieht.
Weitere Themen der Juli-/Augustausgabe der E&W:
- Lehrkräftemangel: Fachkompetenz schlägt didaktische Kompetenz
- Hochschulfinanzierung ab 2021: Gut, aber nicht gut genug
- Kommentar: Frist ist Frust
- Streit um Zivilklausel: Ein fatales Zeichen
- Kommentar: Rat-los
- Debatte um Vergleichbarkeit: Ärger mit dem Mathe-Abitur
- Medienkompetenz: Können Sie das beweisen?
- Ergometer-Klassen: Bewegter Unterricht
- Früher Start in die Sommerferien: Schulschwänzen mit Elternsegen
- Schulen im Kosovo: Zu wenige Handwerker
- Fair Childhood: Billiglohn für schicke Treter
- Schulreinigung: Gießkännchen und Duftspender
- Projekt GreenSkills4VET: Nachhaltige Berufsbildung