"Diese Umkehr ist richtig. Es kann einfach keine Lösung sein, den bereits besonders stark belasteten Standorten noch weitere Aufgaben oben drauf zu packen. Außerdem steigen die Integrationschancen für Kinder und Jugendliche, wenn sie schon frühzeitig, wenigstens teilweise, am Regelunterricht teilnehmen können", sagte die stellvertretende GEW-Landesvorsitzende Katja Coordes am 22. April 2016 in Kiel.
Vor besonderen Schwierigkeiten stünden derweil die Schulen in sogenannten Brennpunkten. "Für diese Schulen tut das Land viel zu wenig. Schon jetzt gibt es in diesen Schulen überdurchschnittlich viele DaZ-Lernende in den Regelklassen. Das Land muss endlich die sozialen Verhältnisse an einzelnen Schulstandorten stärker bei der Planstellenzuweisung berücksichtigen", betonte Coordes.
Im Hinblick auf das Schuljahr 2016/17 steht Schleswig-Holstein vor besonderen Herausforderungen. Zurzeit befinden sich über 6.000 SchülerInnen in den DaZ-Basisklassen der allgemeinbildenden Schulen. Im neuen Schuljahr wird ein Großteil von ihnen aus der Stufe I in den Regelunterricht bzw. die Stufe II wechseln. Für viele Schulen und Lehrkräfte wird das eine schwierige Aufgabe.
Positiv bewertete die GEW daher die Absicht von Bildungsministerin Britta Ernst, in einem Nachtraghaushalt den Schulen weitere 200 Stellen zur Verfügung zu stellen. "Das wird aber nicht ausreichen, um den Bedarf an DaZ-Förderung in allen Schulen zu decken", sagte Coordes.