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DaZ-Lehrkräfte: Mindestens 500 weitere Stellen erforderlich

Die GEW in Schleswig-Holstein fordert "mindestens 500 weitere Stellen" für DaZ-Lehrkräfte. Zudem seien mehr multiprofessionelle Teams notwenig, und die SchülerInnen müssten gleichmäßiger auf alle Schulen verteilt werden.

"Die DaZ-Lehrkräfte stoßen an ihre Belastungsgrenzen. Viele Klassen sind zu groß, die Unterstützung zu gering. Für Elterngespräche bleibt viel zu wenig Zeit." Dieses Fazit zog die schleswig-holsteinische GEW-Landesvorsitzende Astrid Henke am 16. Februar 2016 in Kiel. Obwohl die Landesregierung schon neue Stellen bereitgestellt habe, sei die Personaldecke noch zu kurz, sagte Henke. "Wir brauchen mindestens 500 weitere Stellen."

Die bisherige personelle Ausstattung reiche weder, um die Überlastung der Lehrkräfte zu verhindern, noch um den Kindern und Jugendlichen gute Bildungschancen zu eröffnen. "Statt 12 Lernende in einer Gruppe und 25 Unterrichtsstunden pro Woche, wie es eigentlich geplant ist, heißt es mancherorts 25 Lernende und 10 Unterrichtsstunden." Unter solchen Bedingungen gelinge es kaum, SchülerInnen in einem Jahr auf ein Niveau zu bringen, das ihnen einen Einstieg in den Regelunterricht ermögliche.

Henke plädierte auch für den Einsatz von mehr multiprofessionellen Teams aus Lehrkräften, Psychologen, Sozialarbeitern, Integrationshelfern, DaZ-Lehrkräften sowie Sonderschullehrkräften in den Regelschulen aus. Daneben sei es wichtig, die SchülerInnen gleichmäßiger auf die Schulen zu verteilen.

Die Arbeit mit geflüchteten Kindern fußt in Schleswig-Holstein im allgemeinbildenden Bereich auf einem Mehrstufenmodell: Ein Jahr Sprachintensivkurs (Stufe I), dann Regelunterricht plus Sprachkurs (Stufe II), dann Regelunterricht mit integriertem Sprachunterricht (Stufe III oder auch Durchgängige Sprachbildung). Für die Kinder von Geflüchteten findet in der Erstaufnahme bereits Unterricht statt.