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Coronakrise

Bildungsmaterialien zu Pandemie und Mobilität

Das Portal #digital_global hat neue freie Bildungsmaterialien veröffentlicht. In drei Übungen wird ein machtkritischer Blick auf die Themen Arbeit, Zugang zu Gesundheit und Verschwörungsideologien in der Coronapandemie geworfen.

Foto: Pixabay / CC0

Das Vertiefungsmodul „Pandemie“ besteht aus drei Übungen: In Übung eins regen Kurzinterviews mit Menschen aus verschiedenen Regionen der Welt zum Gespräch über die Veränderungen von Arbeitsbedingungen durch die Pandemie an. In Übung zwei können in Form von „Tweets“ Argumente für und gegen die Freigabe von Patenten für den Corona-Impfstoff diskutiert werden. In Übung drei können Lernende sich damit auseinandersetzen, wie sich Verschwörungsideologien im Internet verbreiten.

Hier geht es zu den Übungen.

Das Portal erweiterte außerdem das Vertiefungsmodul zum Thema Rohstoffe um zwei Übungen: Ein Spaziergang mit Beobachtungsaufträgen zur Mobilität bietet einen Einstieg in das „Mobilitäts-Captcha“, einer Übung zu globalen Perspektiven auf E-Autos und autonomes Fahren. Lernende erkunden die sozialen und ökologischen Auswirkungen anhand des Lithium-Bergbaus in Chile, der Tesla-Fabrik in Deutschland, Click-Arbeit in Venezuela und alternativen Mobilitätskonzepten. 

Hier geht es zum Vertiefungsmodul.

Hinter den Materialien steht das F3_kollektiv, die von ihnen erstellten Inhalte sind OER und stehen unter der Lizenz CC By S.A.

Einsatz ab Klasse 9

Die Übungen eigenen sich den Angaben zufolge sowohl für Präsenz- als auch für Onlineunterricht. Für beide Formate gibt es Methodenanleitungen. Die Übungen können je nach Zielgruppe und der verfügbaren Zeit unterschiedlich kombiniert werden. Für einen ganztägigen Schulworkshop wird empfohlen, mit einer Übung aus dem Einstiegsmodul zu starten, ein Thema aus den Vertiefungsmodulen auszuwählen und den Workshop mit einer Übung zum Blog abzuschließen.

Die Bildungsmaterialien richten sich an Jugendliche ab Klasse 9 bzw. ab Klasse 11, außerschulische Gruppen wie Jugendgruppen oder Freiwilligendienste und junge Erwachsene. Die Übungen unterscheiden sich in der Komplexität und sollten je nach Alter und Fähigkeiten Lerngruppe ausgewählt bzw. angepasst werden.

Die Richtschnur für die Maßnahmen in der Schule sollen nach Ansicht der GEW die Empfehlungen des Robert Koch-Instituts sein. Dafür schlägt die GEW ein Fünf-Punkte-Programm vor:

5-Punkte-Programm zum Gesundheitsschutz an Schulen
Ab der 5. Klasse muss das gesellschaftliche Abstandsgebot von 1,5 Metern gelten. Dafür müssen Klassen geteilt und zusätzliche Räume beispielsweise in Jugendherbergen gemietet werden.
Um die Schulräume regelmäßig zu lüften, gilt das Lüftungskonzept des Umweltbundesamtes. Können die Vorgaben nicht umgesetzt werden, müssen sofort entsprechende Filteranlagen eingebaut werden.
Die Anschaffung digitaler Endgeräte für Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler muss endlich beschleunigt werden. Flächendeckend müssen eine datenschutzkonforme digitale Infrastruktur geschaffen und IT-Systemadministratoren eingestellt werden. Zudem müssen die Länder Sofortmaßnahmen zur digitalen Fortbildung der Lehrkräfte anbieten.
Für die Arbeitsplätze in den Schulen müssen Gefährdungsanalysen erstellt werden, um Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler besser zu schützen.
Transparenz schaffen: Kultusministerien und Kultusministerkonferenz müssen zügig ihre Planungen umsetzen, wöchentlich Statistiken auf Bundes-, Landes- und Schulebene über die Zahl der infizierten sowie der in Quarantäne geschickten Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler zu veröffentlichen. „Wir brauchen eine realistische Datenbasis, um vor Ort über konkrete Maßnahme zu entscheiden“, sagte GEW-Vorsitzende Marlis Tepe. 

Übersicht: Alles, was sich an Bildungseinrichtungen mit Blick auf den Gesundheitsschutz in Corona-Zeiten ändern muss.