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Am Limit? Jetzt reden WIR!

Corona aus der Perspektive von Schülerinnen und Schülern

In einer fünfteiligen Dokuserie des Hessischen Rundfunks schildern Jugendliche, wie sie in der Coronapandemie mit digitalem Fernunterricht, sozialer Distanz und der Angst vor Ansteckung klarkommen.

Foto: GEW/Shutterstock
Die Belastungen für Schülerinnen und Schüler durch die zweite Corona-Welle steigen. (Foto: GEW/Shutterstock)

Homeschooling, Hybridunterricht, soziale Distanz: Seit Monaten ändern sich die Regeln und Bedingungen an Schulen immer wieder. Studien und Umfragen zeigen: Die Belastungen für Schülerinnen und Schüler durch die zweite Corona-Welle steigen und führen zu. Abstand, Lerndruck, Einsamkeit und Zukunftsangst. In der Dokuserie „Am Limit? Jetzt reden WIR!“ des Hessischen Rundfunks schildern Schülerinnen und Schüler in 15 bis 20 Minuten langen Beiträgen selbst, wie es ihnen damit geht.

Isolation und Prüfungsstress

Corona sei anstrengend, sagen etwa Charlotte, Ida und Oli aus Frankfurt (Folge 4). Kontaktbeschränkungen und digitaler Fernunterricht bedeuten: keine Freunde treffen und keine Distanz zu den Eltern haben. Der Onlineunterricht funktioniert, doch in ihrem Leben gibt es nur noch die zwei Schritte vom Bett zum Schreibtisch. Die 14- und 15-Jährigen sind hin- und hergerissen zwischen Verantwortung und Abgrenzung.

„Ich kann nicht mehr.“ (Annika)

„Mein Leben besteht nur noch aus Schule“, sagt die 16-jährige Annika (Folge 3). Um ihre Noten zu halten, sitzt sie noch länger am Schreibtisch als vor der Pandemie. Trotzdem hat die Schülerin des Justus-Liebig-Gymnasiums in Darmstadt immer mehr Angst, den Anschluss zu verlieren, vor allem in Mathe. „Ich kann nicht mehr“, sagt sie. 

Alle Folgen von „Am Limit? Jetzt reden WIR!“ gibt es in der ARD-Mediathek.

Die Richtschnur für die Maßnahmen in der Schule sollen nach Ansicht der GEW die Empfehlungen des Robert Koch-Instituts sein. Dafür schlägt die GEW ein Fünf-Punkte-Programm vor:

5-Punkte-Programm zum Gesundheitsschutz an Schulen
Ab der 5. Klasse muss das gesellschaftliche Abstandsgebot von 1,5 Metern gelten. Dafür müssen Klassen geteilt und zusätzliche Räume beispielsweise in Jugendherbergen gemietet werden.
Um die Schulräume regelmäßig zu lüften, gilt das Lüftungskonzept des Umweltbundesamtes. Können die Vorgaben nicht umgesetzt werden, müssen sofort entsprechende Filteranlagen eingebaut werden.
Die Anschaffung digitaler Endgeräte für Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler muss endlich beschleunigt werden. Flächendeckend müssen eine datenschutzkonforme digitale Infrastruktur geschaffen und IT-Systemadministratoren eingestellt werden. Zudem müssen die Länder Sofortmaßnahmen zur digitalen Fortbildung der Lehrkräfte anbieten.
Für die Arbeitsplätze in den Schulen müssen Gefährdungsanalysen erstellt werden, um Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler besser zu schützen.
Transparenz schaffen: Kultusministerien und Kultusministerkonferenz müssen zügig ihre Planungen umsetzen, wöchentlich Statistiken auf Bundes-, Landes- und Schulebene über die Zahl der infizierten sowie der in Quarantäne geschickten Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler zu veröffentlichen. „Wir brauchen eine realistische Datenbasis, um vor Ort über konkrete Maßnahme zu entscheiden“, sagte GEW-Vorsitzende Marlis Tepe. 

Übersicht: Alles, was sich an Bildungseinrichtungen mit Blick auf den Gesundheitsschutz in Corona-Zeiten ändern muss.