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Gleichstellungsindex 2020

Bund muss mehr Tempo machen

Frauen sind in den Führungspositionen der obersten Bundesbehörden noch immer unterrepräsentiert. Das zeigt der Gleichstellungsindex 2020. Bundesfrauenministerin Franziska Giffey (SPD) mahnt eine Vorbildfunktion des Bundes an.

Die Gleichstellung von Frauen und Männern kommt auch beim Bund nicht voran. (Foto: Pexels/CC0)

21 von 24 Behörden beschäftigen immer noch deutlich mehr Männer als Frauen in Führungspositionen. In den obersten Bundesbehörden bestehe weiterhin großer Handlungsbedarf, bilanziert der Gleichstellungsindex 2020, den das Statistische Bundesamt und das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) veröffentlichten. Nachdem im Jahr 2019 noch eine Steigerung des Anteils von Frauen in den Leitungsfunktionen in Höhe von zwei Prozentpunkten erzielt worden sei, habe sich die Steigerung im Berichtsjahr 2020 auf knapp einen Prozentpunkt halbiert.  

„Nicht nur die Wirtschaft, auch der Bund ist aufgefordert, mehr für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen in Führungspositionen zu tun.“ (Franziska Giffey)

Auf Ebene der Referatsleitungen waren 2020 wie im Vorjahr 38 Prozent der Führungskräfte weiblich. Auf Unterabteilungsleitungs- und Abteilungsebene waren es fast ein Drittel. Bei den beamteten Staatssekretärinnen konnte ein Anstieg um sechs Prozentpunkte auf 25 Prozent erzielt werden. Führen in Teilzeit ist zudem noch immer die Ausnahme.

„Nicht nur die Wirtschaft, auch der Bund ist aufgefordert, mehr für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen in Führungspositionen zu tun. Die Bundesbehörden müssen sogar eine Vorbildrolle einnehmen“, sagte Bundesfrauenministerin Franziska Giffey (SPD). Im Entwurf des Zweiten Führungspositionengesetzes werde deshalb das Ziel verankert, bis Ende 2025 die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern im öffentlichen Dienst des Bundes zu erreichen, und zwar als 50:50.

Die Daten des Gleichstellungsindexes 2020 beziehen sich auf den Zeitraum Juli 2019 bis Juni 2020.