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Bündnis „Klischeefreie Vielfalt in Kitas“

Freie Entfaltungsmöglichkeiten gefordert

Das Bündnis „Klischeefreie Vielfalt in Kitas“ fordert in einer gemeinsamen Erklärung nicht nur gesellschaftliche Anerkennung der Arbeit in Kitas, sondern auch mehr politische Unterstützung sowie personelle und finanzielle Ressourcen.

Mehr als 50 Einrichtungen, Verbände, Träger, Initiativen, Fach- und Hochschulen, Gewerkschaften sowie Fachpresse haben sich zum Bündnis „Klischeefreie Vielfalt in Kitas“ zusammengeschlossen und eine gemeinsame Erklärung verfasst. Darin betonen die Unterzeichnenden, dass gerade Kindertageseinrichtungen als erste Stufe des Bildungssystems ein vielfältiges Zusammenleben wertschätzend gestalteten und Inklusion förderten.

Dafür benötigten und verdienten sie indes gesellschaftliche Anerkennung. Kindertageseinrichtungen, Träger, Fach- und Hochschulen stünden bei der professionellen Beschäftigung mit Heterogenität vor großen Herausforderungen: „Zu deren Bewältigung sind mehr politische Unterstützung sowie personelle und finanzielle Ressourcen dringend notwendig.“ 

Das Bündnis spricht sich unter anderem für Folgendes aus: 

  • Vielfalt als Ressource anerkennen
  • Partizipation und Vielfalt zusammendenken
  • Schutz vor Diskriminierung
  • Notwendige finanzielle und fachliche Voraussetzungen

„Ein tolerantes, wertschätzendes Miteinander jenseits von Klischee- und Rollenbildern kann erlernt werden. Die Fachkräfte in der Kinderbetreuung leisten hierfür eine wichtige Arbeit. Aber nicht nur sie sind gefragt: Es ist die gemeinsame Aufgabe von Eltern, Fachkräften, Trägern, Fach- und Hochschulen, unsere Kindertageseinrichtungen in diesem Anliegen zu unterstützen“, sagte Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD), deren Ressort das Engagement des Bündnisses unterstützt, beim Aktionstag Anfang Juni.

Der Leiter der Servicestelle der Initiative Klischeefrei, Miguel Diaz, betonte: „Kinder sind vielfältig. Darum brauchen sie freie Entfaltungsmöglichkeiten ohne einengende Geschlechterklischees. Der Blick auf jedes Kind unabhängig von Stereotypen ermöglicht es, persönliche Vorlieben und Potenziale zu erkennen und zu fördern.“ Die Initiative ist Partnerin des Bündnisses. 

Gute-Kita-Gesetz umstritten

Seit Januar 2019 ist auch das sogenannte Gute-Kita-Gesetz in Kraft. Bis 2022 sollen rund 5,5 Milliarden Euro vom Bund an die Länder fließen. Ob das Gesetz zu besserer Bildung führt, ist umstritten. Wissenschaftler, Verbände und Gewerkschaften vermissen verbindliche Standards. Die GEW fordert die Länder auf, vorrangig die Personalsituation zu verbessern - so dass auch ausreichend Zeit für Vor- und Nachbereitung sei.