Kooperation von Politik und Zivilgesellschaft
Bündnis präsentiert Konzept für „Bildungsdialog für Deutschland“
Im „Bildungsdialog für Deutschland“ sollen Bildungspraxis, Wissenschaft und Zivilgesellschaft gemeinsam mit der Politik das deutsche Bildungssystem umfassend reformieren.
Die im vergangenen Jahr gestartete Initiative #NeustartBildungJetzt hat am Donnerstag ein Konzept für einen „Bildungsdialog für Deutschland“ vorgestellt. Ziel ist es, Politik und Zivilgesellschaft dazu zu bringen, gemeinsam an einer Lösung der großen Herausforderungen im Bildungssystem zu arbeiten. Konkrete inhaltliche Reformvorschläge macht die Initiative nicht. „Der Grundgedanke des Konzepts ist Kooperation – sowohl zwischen den unterschiedlichen politischen Ebenen und Ressorts, als auch zwischen Politik und Zivilgesellschaft“, erklärte das Bündnis aus 94 Organisationen, dem auch die GEW angehört.
Gestaltung des Dialogprozesses im Fokus
Die Verfasserinnen und Verfasser schlagen vor, dass die Bundesländer den Prozess initiieren, etwa in der Ministerpräsidentenkonferenz (MPK). Im ersten Schritt des Dialogs sollten sich die Beteiligten auf gemeinsame Handlungsfelder verständigen. Ein Großteil der inhaltlichen Arbeit würde dann in Fachforen erfolgen, in denen Politik, Kommunen, Verwaltung, Bildungseinrichtungen, Verbände, Wissenschaft und Gewerkschaften vertreten seien. In weiteren Veranstaltungen könnten Kinder und Jugendliche ihre Perspektive einbringen. Die Ergebnisse sollten bei regelmäßigen Spitzentreffen von Politik und Zivilgesellschaft zu politischen Maßnahmen weiterentwickelt werden.
„Zivilgesellschaft und Politik müssen endlich an einem Strang ziehen - auf allen Ebenen und Ressort übergreifend. Nur so kann die Bildungstransformation erfolgreich sein.“ (Maike Finnern)
Die GEW-Vorsitzende Maike Finnern sagte mit Blick auf die aktuelle, multiple Bildungskrise: „Zivilgesellschaft und Politik müssen endlich an einem Strang ziehen - auf allen Ebenen und Ressort übergreifend. Nur so kann die Bildungstransformation erfolgreich sein.“
Langfristige Lösungen für ein inklusives Bildungssystem
Wichtig ist der GEW auch mehr Bildungsgerechtigkeit: „Chancengleichheit für alle Kinder, Jugendliche und Erwachsene darf nicht länger eine leere Worthülse sein. Wir müssen uns vereint dafür einsetzen, dass von den Kleinsten unserer Gesellschaft bis hin zu den Ältesten alle wirklich gleiche Bildungs- und somit Lebenschancen haben - vollkommen unabhängig von ihrer Herkunft und ihrem sozialen Hintergrund“, betonte Finnern.
„Wir fordern die Kultusministerkonferenz und Jugendministerkonferenz auf, den ‚Bildungsdialog für Deutschland‘ mit der MPK, Bundeskanzler Olaf Scholz und Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger sowie Bundesfamilienministerin Lisa Paus ernst und in Angriff zu nehmen.“ Dies könne die Möglichkeit für Deutschland sein, langfristige Lösungen für ein inklusives, chanceneröffnendes Bildungssystem zu entwickeln und tatsächlich umzusetzen.