Bericht „Bildung in Deutschland 2020“
Qualität der Ausbildung in den Fokus nehmen!
Der nationale Bildungsbericht spricht von "Passungsproblemen" bei unbesetzten Stellen und unvermittelten Auszubildenden. Die GEW fordert jedoch, genauer zu prüfen, wie adäquat die Ausbildungen gestaltet sind.
Der Bildungsbericht zeigt: Es ist nach wie vor ein großes Problem, dass es auf der einen Seite viele unbesetzte Stellen gibt und auf der anderen Seite unversorgte Bewerberinnen und Bewerber. Die berufsspezifischen und regionalen Ungleichheiten in der Angebots-Nachfrage-Relation sind extrem – besonders in süd-nördlicher Richtung. Hier hält die GEW eine nähergehende Betrachtung für geboten.
„Hier muss auch die Qualität der Ausbildungen betrachtet werden!“ (Ansgar Klinger)
Denn „Passungsprobleme“, das zeigte bereits der DGB-Ausbildungsreport 2017, liegen auch an der mangelnden Attraktivität der Berufe und der entsprechenden Qualität der Ausbildungsverhältnisse. „Hier muss auch die Qualität der Ausbildungen betrachtet werden!“, so Ansgar Klinger, Vorstandsmitglied für Berufliche Bildung und Weiterbildung der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft.
Gesundheits-, Sozial- und Erziehungsberufe aufwerten
Der Bericht konstatiert unter anderem eine strukturelle Konstanz des Berufsbildungssystems in den letzten fünf Jahren. Dabei ist jedoch zu erkennen, dass innerhalb des Schulberufssystems eine Umschichtung zugunsten der Berufe im Gesundheits-, Erziehungs- und Sozialwesens stattfindet. Gleichzeitig gehen die Assistenz- und doppelqualifizierenden Ausbildungen zurück. Jetzt bräuchte es eine umfassende Aufwertung dieser Berufe, so wie es die GEW fordert.
Positiv anzumerken ist, dass seit 2018 im Bildungsbericht auch die vollzeitschulischen Berufe, insbesondere im Feld der Gesundheits-, Sozial- und Erziehungsberufe, zunehmend betrachtet werden. Dies war auch eine der grundlegenden Forderungen der GEW.
Die aktuelle Ausgabe des Berichts „Bildung in Deutschland 2020“ wird um eine Analyse zu Bildung in einer digitalisierten Welt ergänzt – die GEW berichtete bereits über die Defizite bei der Digitalisierung im Bildungsbereich.