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E&W 10/2019

Bildung für nachhaltige Entwicklung

Klimademonstrationen, „Fridays for Future“, brennende Regenwälder: Die Zukunft unseres Planeten ist in den medialen Fokus gerückt. Die „E&W“ greift das Thema auf und macht Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) zum Schwerpunkt.

Klimawandel, Verlust an Biodiversität, Armut, globale wie nationale soziale Ungleichheit, Plastikmüll in den Weltmeeren: „Die Zeit drängt“, mahnt Gastautor Gerhard de Haan. Bildung für nachhaltige Entwicklung brauche mehr Zeit und Raum sowie systematisch ausgebildete Lehrkräfte. Eine Studie der Leuphana Universität Lüneburg ergab 2015, dass zwar 71 Prozent der Schülerinnen und Schüler im Unterricht von Nachhaltigkeit gehört hätten, dies aber vor allem dem Engagement einzelner Menschen und Institutionen zu verdanken war und nicht aus einem Bildungskonzept resultierte.

Das 2015 gestartete Weltaktionsprogramm „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (BNE) werde „eher zögerlich von den Bildungsministerien und Schulen angepackt“, kritisiert GEW-Schulexpertin Ilka Hoffmann. Auch im öffentlichen Bewusstsein spiele BNE kaum eine Rolle. Das Havemann-Gymnasium wurde derweil jüngst bereits zum sechsten Mal als „Berliner Klimaschule“ ausgezeichnet: Im Physik-Kurs suchen sie dort zum Beispiel nach Alternativen zu den alten 60-WattLeuchtstoffröhren in ihrem Raum. Um zu bewerten, wie „grün“ Schulgebäude sind, entwickelte die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) einen Kriterienkatalog.

Da bereits in der frühen Kindheit die Grundlagen für Werte, Haltungen und Überzeugungen gelegt werden, ist Umwelterziehung schon in der Kita wichtig: In der Kita L.i.n.O. – „Liebevolle, individuelle, naturnahe Obhut“ – im brandenburgischen Rangsdorf steht die Erziehung zu Nachhaltigkeit ganz oben auf der Agenda. Wie Nachhaltigkeit in der Praxis erprobt und umgesetzt werden kann, soll unterdessen das Rahmenprogramm „Forschung für nachhaltige Entwicklung“ (FONA) der Bundesregierung erforschen. 

Und während Schülerinnen und Schüler seit Monaten unter dem Motto „Fridays for Future“ für einen effektiven Klimaschutz auf die Straße gehen, bekommen die Bewegung nun Unterstützung von dem bundesweiten Bündnis Pädagogen for Future.

Außerdem in der Oktoberausgabe der E&W