Die GEW Berlin zeigte sich am Ende des ersten Streiktages erfreut über die sehr hohe Streikbeteiligung. Mehr als 90 Prozent der aufgerufenen Gewerkschaftsmitglieder hatten sich am Warnstreik beteiligt. Aber auch viele Lehrkräfte, die sich bisher nicht in der GEW organisieren, legten ihre Arbeit nieder. Sie haben damit gemeinsam gezeigt, dass sie sich für ihre Forderungen einsetzen und auch zu weiteren Handlungen bereit sind.
„Ich streike für die Angleichung der Nettogehälter von angestellten und verbeamteten Lehrkräften. Wenn die Rücknahme der Arbeitszeitkonten kommt, dann muss die Arbeitszeiterhöhung auch zurück genommen werden“, forderte beispielsweise Andreas Ritter vom Lessing Gymnasium in Berlin Mitte während der Warnstreikaktion. Für „eine angemessene und abgesicherte Bezahlung“ legte auch Fabian Hanisch vom Friedrich Ebert Gymnasium Wilmersdorf für zwei Stunden seine Arbeit nieder. Und auch Doveta Bouwt, Ulrike Borggold und Beatrice Guse von der Robinson Grundschule Lichtenberg beteiligten sich. Die drei kommentierten die Einstellungspraxis des Berliner Senats so: „Erst locken – dann abzocken. Wir sind gegen leere Versprechungen!“
Die 30 streikenden Kolleginnen und Kollegen der Fritz-Karsen-Schule protestierten unter dem Motto: „Wir trotzten der Kälte und trommelten 30 Leute zusammen. wir wollen uns nicht mehr veräppeln lassen. Fritz-Karsen packt's an!"
Die Arbeitsniederlegung in Berlin ist ein Vorgeschmack auf die Tarifrunde im öffentlichen Dienst der Länder 2013, die am 31. Januar beginnt. Die GEW setzt sich für die Schaffung einer tariflichen Regelung zur Eingruppierung angestellter Lehrkräfte ein. Sollten die Regierenden keine Bereitschaft zu tariflichen Regelungen zeigen, können weitere Warnstreiks nötig werden. Und das nicht nur in Berlin.
Auch die angestellten Lehrerinnen und Lehrer der Astrid-Lindgren-Grundschule Berlin-Spandau streikten für eine gerechte, ehrliche und zukunftsorientierte Bildungspolitik in Berlin.