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Kampf um Demokratie in Belarus

„Die Gewalt wandte sich direkt gegen unsere Kollegen und ihre Familien"

Katsiaryna Krywitschanina und Aliaksei Schalanda aus Belarus verloren ihre Hochschulverträge und flohen nach Polen, weil sie sich für die Demokratiebewegung engagierten. Der Heinrich-Rodenstein-Fonds unterstützt die beiden Gewerkschaftsmitglieder.

Der Heinrich-Rodenstein-Fonds unterstützt zwei verfolgte Gewerkschaftsmitglieder aus Belarus, die sich in ihrem Land für die Demokratiebewegung engagierten.

Seit Oktober 2019 waren Katsiaryna Krywitschanina und Aliaksei Schalanda am Institut für Geschichte an der Nationalen Akademie der Wissenschaften in Belarus als Gewerkschaftsvertreter:innen aktiv. Die beiden Wissenschaftler:innen setzen sich nicht nur für bessere Arbeitsbedingungen ein, sondern engagierten sich auch für die Demokratiebewegung. Deshalb wurden ihre Arbeitsverträge nicht verlängert.

„Die Gewalt wandte sich jetzt direkt gegen unsere Kollegen und ihre Familien.“ (Katsiaryna Krywitschanina)

Die zunehmende Gewalt gegenüber den Protesten empört Katsiaryna Krywitschanina: „Die Gewalt wandte sich jetzt direkt gegen unsere Kollegen und ihre Familien. Man hat uns dreist und ungeniert unser Stimm- und Wahlrecht genommen. Unser Wille, für dieses Recht einzustehen, hat diejenigen in Wut versetzt, die mit allen Mitteln an der Macht bleiben wollen – ohne Rücksicht auf Gesetz, Moral, das Leben und die Gesundheit der belarusischen Bürger.“

Einstehen für das Recht auf freie Wahlen

Auf die Initiative der beiden Gewerkschafter:innen verurteilten die Beschäftigten am Institut nach dem Beginn der Proteste für freie Wahlen in Belarus die Gewalt gegen die Demokratiebewegung. Sie richteten einen Fonds für inhaftierte Kolleginnen und Kollegen ein, organisierten öffentliche Kundgebungen und wandten sich in einem Brief an den Vorsitzenden der Föderation der Gewerkschaften von Belarus mit der Aufforderung, die Gewalt der Behörden gegen die Zivilbevölkerung zu verurteilen.

Breite Unterstützung macht Mut

Wegen ihres Engagements wurden Katsiaryna Kryvitschanina und Aliaksei Schalanda unter Druck gesetzt und ihre Arbeitsverträge an der Hochschule nicht verlängert, was einem Berufsverbot in der Wissenschaft in Belarus gleichkommt.

Sie flohen nach Polen, wo sie derzeit an die Universität Warschau angebunden sind. Die beiden Wissenschaftler:innen sind erfreut über die breite Unterstützung, die sie erhalten haben – international und in Belarus. Aus Solidarität mit den beiden Wissenschaftler:innen trat der Gewerkschaftsausschuss des Instituts für Geschichte an der Hochschule in Belarus zurück. Die Unterstützung ermutigt Katsiaryna Krywitschanina und Aliaksei Schalanda, und sie wollen sich auch zukünftig weiter gewerkschaftlich engagieren.