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Philippinen

Bedrohte Lehrkräfte brauchen Solidarität

Das Duterte-Regime auf den Philippinen verschärft die Repression gegen Mitglieder und Führungskräfte der Lehrergewerkschaft AFT. Lehrkräfte werden angegriffen und mit dem Tode bedroht. Die Bildungsinternationale ruft zu Protesten auf.

Die philippinische Lehrergewerkschaft ACT verurteilt die Angriffe auf ihre Mitglieder (Foto: ACT)

Überfall im Klassenzimmer

Am Morgen des 15. Oktober 2019 wurden Zhaydee und Ramil Cabañelez in Anwesenheit ihrer Schüler im Klassenzimmer von maskierten Männern angeschossen. Während Ramil unversehrt blieb, wurde seine Frau Zhaydee von sechs Kugeln getroffen. Sie wurde schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht. Das Regime des philippinischen Präsidenten geht mit massiver Repression gegen die Lehrergewerkschaft Alliance of Concerned Teachers (ACT) vor.  Deren Generalsekretär Raymond Basilio, der auch Mitglied im Vorstand der Bildungsinternationale ist, hat seit Januar 2019 mehrfach Morddrohungen erhalten.

Razzien gegen aktive GewerkschafterInnen

Gewerkschaftsaktivisten der ATC werden von der philippinischen Polizei unrechtmäßig verfolgt und als "Terroristen" diffamiert. Mehrere ACT-Büros wurden in jüngster Zeit von der Polizei durchsucht. Mindestens ein ACT-Provinzkoordinator wurde dabei festgenommen. Die Repressionen dauern an und ACT befürchtet, dass mehr Mitglieder gezielt angegriffen werden könnten. Zur Sicherheit der Mitarbeiter und Mitglieder musste die Gewerkschaft einige ihrer Büros schließen.

Gewerkschaft fordert Gerechtigkeit

ATC-Generalsekretär Raymond Basilio verurteilte die fortgesetzten Bedrohungen und Angriffe durch Polizei und Unbekannte gegen Lehrer: „Als Pädagoginnen und Pädagogen ist es unsere höchste Pflicht, die Menschenrechte zu verteidigen und Frieden, Gerechtigkeit und Demokratie zu wahren. Wir fordern die staatlichen Sicherheitskräfte auf, ihre Hände von unseren Lehrern und Schulen zu lassen. Von der Polizei erwarten wir, dass sie ernsthafte Untersuchungen durchführt, um die Täter ausfindig zu machen und zur Rechenschaft zu ziehen. Wir werden in diesem Kampf standhaft bleiben, bis unseren KollegInnen und Kollegen Gerechtigkeit zuteil wird. “

Aufruf zu internationalen Online-Protesten

Die Bildungsinternationale ruft zur Solidarität mit den bedrohten Lehrkräften auf den Philippinen auf. Gemeinsam mit LabourStart hat die Bildungsinternationale eine Online-Protestkampagne  gestartet, die sich direkt an den philippinischen Präsidenten Duterte richtet. Der wird darin aufgefordert, „die Repression gegen ACT und andere Gewerkschaften und Organisationen der Zivilgesellschaft unverzüglich einzustellen und die Sicherheit aller Gewerkschaftsmitglieder und -führer zu gewährleisten.“