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GEW Diskussionsbeitrag

Ausbildung der Erzieherinnen und Erzieher zukunftsfähig gestalten

Die Kindertagesbetreuung ist der zentrale Ort der frühen Bildung. Sie braucht gut ausgebildete und motivierte Fachkräfte. Die GEW macht Vorschläge für eine bundesweite Gesamtstrategie.

Die Kindertagesbetreuung, der zentrale Ort der frühen Bildung, ist das am stärksten gewachsene Handlungsfeld in der Kinder- und Jugendhilfe. Im Jahr 2021 hat der Ausbau der Plätze für Kinder bis zum Schuleintritt erneut einen Höchststand erreicht. Gleichzeitig gehen Prognosen davon aus, dass rund 300.000 Plätze in Kindertageseinrichtungen und der Tagespflege nicht angeboten werden können. Verschärft wird dies durch den anhaltenden Mangel entsprechend ausgebildeter und qualifizierter Fachkräfte.

Qualität sichern

Um dem entgegenzuwirken, Qualität zu sichern und weiter zu entwickeln sowie den angehenden Kolleginnen und Kollegen eine Zukunftsperspektive aufzuzeigen, meldet sich die GEW mit ihrem Diskussionsbeitrag zur Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern zu Wort.

Zentrale Bedingungen für die Qualitätsentwicklung sind neben einer verlässlichen Finanzierung und hochwertigen Rahmenbedingungen gut ausgebildete und motivierte Fachkräfte. Es bedarf daher einer bundesweiten Gesamtstrategie für gleichwertige qualitative Standards in den Ländern.

„Hier gilt es nunmehr, gemeinsam zu handeln, um die Erzieher:innenausbildung zukunftsfähig zu gestalten.“ (Doreen Siebernik)

„Die vorhandenen Rahmenvereinbarungen der KMK können bereits in Ansätzen als Qualitätsrahmen betrachtet werden. Jedoch fehlte es in der Vergangenheit am gemeinsamen Engagement aller Bundesländer, diese verbindlich umzusetzen. Hier gilt es nunmehr, gemeinsam zu handeln, um die Erzieher:innenausbildung zukunftsfähig zu gestalten“, sagte Doreen Siebernik, GEW-Vorstandsmitglied für den Bereich Jugendhilfe und Sozialarbeit.

Ausbildung an Fachschulen stärken

Die GEW schlägt vor, die fachschulischen Ausbildungsformen zu stärken und Mindeststandards zu implementieren. Bund und Länder werden aufgefordert, die Kapazitäten der Studiengänge bundesweit deutlich zu erhöhen und den gestiegenen Bedarfen anzupassen.

Auch die Praxisintegrierte Ausbildung (PiA), als besondere Form der Fachschulausbildung, gibt es mittlerweile in allen Bundesländern. Die GEW plädiert dafür, diese vergüteten Ausbildungen zur staatlich geprüften Erziehungskraft bundesweit auszubauen.

Für die GEW sind für eine zukunftsfähige Ausbildung von Erzieher:innen bundeseinheitliche Mindeststandards entscheidend. So muss sich die Ausbildung weiterhin mindestens auf Stufe 6 im Qualifikationsrahmen bewegen und die Fachschulen/Fachakademien müssen als ausbildende Einrichtungen erhalten bleiben.

„Die umfassende ‘Breitbandausbildung’ muss erhalten bleiben.“ (Doreen Siebernik)

„Die Erzieher:innenausbildung braucht starke Fachschulen und Fachakademien, denn die umfassende ‘Breitbandausbildung’ muss erhalten bleiben, um den vielseitigen Handlungsfeldern und den gestiegenen Anforderungen im Sozial und Erziehungsdienst gerecht werden zu können“, sagte Siebernik.

Sowohl für den vollschulischen wie auch den praxisintegrierten Ausbildungsweg tragen die Länder die Kosten. Somit sind weder Schulgeld noch Ausbildungsgebühren für Studierende zu vertreten.