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Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen

Ausbau des Schutz- und Beratungssystems gefordert

Bund, Länder und Kommunen müssten jetzt gemeinsam handeln, um den erheblichen Mangel an Beratung sowie Schutz- und Unterstützungsmöglichkeiten für Frauen zu beseitigen, betont die GEW.

An fast jedem dritten Tag wird in Deutschland eine Frau von ihrem Partner oder Ex-Partner getötet. (Foto: Pixabay / CC0)

Die GEW fordert anlässlich des Internationalen Tags gegen Gewalt an Frauen mehr Schutz vor häuslicher Gewalt. „Der flächendeckende Ausbau eines Schutz- und Beratungssystems ist überfällig“, sagte Frauke Gützkow, GEW-Vorstandsmitglied für Frauen-, Gleichstellungs-, Geschlechterpolitik, am Montag in Frankfurt am Main. Fast jeden dritten Tag sterbe in Deutschland eine Frau durch Gewalt, die ihr (Ex-)Partner ausübe. 

„Auch viele Kinder und Jugendliche sind von Gewalt betroffen, direkt oder wenn sie erleben, wie ihren Müttern Gewalt angetan wird.“ (Frauke Gützkow)

Der Bericht des Bundeskriminalamts „Bundeslagebilder geschlechtsspezifisch gegen Frauen gerichtete Straftaten 2023“ zeige zudem: Die Gewalt an Frauen und Mädchen nahm im vergangenen Jahr weiter zu. „Auch viele Kinder und Jugendliche sind von Gewalt betroffen, direkt oder wenn sie erleben, wie ihren Müttern Gewalt angetan wird“, sagte Gützkow. Bildungseinrichtungen müssten sich bei der Bekämpfung und Verhinderung geschlechtsspezifischer und häuslicher Gewalt mit dem Gesundheitswesen, der Polizei, den Ordnungsbehörden, Fachverbänden oder Vereinen vernetzen.

„Jeder Mensch, der von geschlechtsspezifischer oder häuslicher Gewalt betroffen ist, muss Unterstützung erhalten.“ (Frauke Gützkow)

„Es ist höchste Zeit, dass das Gewalthilfegesetz auf den Weg gebracht wird“, betonte die Expertin. Ein bundeseinheitlicher Rechtsrahmen, um Frauenhäuser zu finanzieren, sei überfällig. „Das Hilfesystem muss bedarfsgerecht ausgebaut werden. Jeder Mensch, der von geschlechtsspezifischer oder häuslicher Gewalt betroffen ist, muss Unterstützung erhalten.“ Dazu müssten Bund, Länder und Kommunen jetzt gemeinsam handeln.