Zum Inhalt springen

Beratungen der KMK und der JFMK

Ausbau des Ganztags muss nationale Aufgabe werden

Die GEW fordert, den Rechtsanspruch auf Ganztag in der Grundschule mit höchster Priorität umzusetzen. „Der Ganztag ist eine nationale Aufgabe“, betont die GEW-Vorsitzende Maike Finnern.

Foto: GEW/Shutterstock

Für mehr Chancengleichheit und die Fachkräftesicherung in Deutschland mahnt die GEW an, den Rechtsanspruch auf Ganztag in der Grundschule mit höchster Priorität und gemeinsam umzusetzen. „Alle wichtigen Akteure – von der Politik über die Wirtschaft bis hin zur Zivilgesellschaft – müssen an einem Strang ziehen, um die Umsetzung des Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung konsequent zum vereinbarten Termin am 1. August 2026 zu starten, die Ganztagsplätze massiv auszubauen und die Qualität der Angebote zu sichern“, sagte die GEW-Vorsitzende Maike Finnern mit Blick auf die Beratungen der Kultusministerkonferenz (KMK) sowie der Jugend- und Familienministerkonferenz (JFMK) am Freitag

„Gerade in einer Zeit, in der die Bildungsungleichheit eine der größten Herausforderungen für die Gesellschaft ist, muss der Ausbau des Ganztags zügig und verlässlich vorangetrieben werden.“ (Maike Finnern)

„Der Ganztag ist eine nationale Aufgabe. Er ist weit mehr als ein Betreuungsangebot, er soll alle Beteiligten durch Qualität überzeugen“, betonte sie. Er biete Raum für individuelle Förderung, soziale Interaktion, Inklusion und demokratische Bildung. „Gerade in einer Zeit, in der die Bildungsungleichheit eine der größten Herausforderungen für die Gesellschaft ist, muss der Ausbau des Ganztags zügig und verlässlich vorangetrieben werden.“

Bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf

Die GEW-Vorsitzende hob hervor, dass der Ganztag darüber hinaus ein wichtiges Instrument zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf sei. Besonders für Frauen sei das Angebot eine unverzichtbare Voraussetzung, um erwerbstätig zu sein. Der Ganztag vereine daher bildungs-, gesellschafts- und arbeitsmarktpolitische Perspektiven.

Kindern biete er nicht nur eine verlässliche Betreuung, sondern auch die Chance auf eine umfassende Förderung in unterschiedlichen Bereichen. Durch die vielfältigen Bildungsangebote, die im Ganztag integriert werden können, entfalteten sich die Schülerinnen und Schülern individuell. Zudem entwickelten die Kinder soziale Kompetenzen.

15 Punkte für einen guten Ganztag

Der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung tritt 2026 in Kraft. Er gilt zunächst für Kinder der ersten Klassenstufe und wird in den Folgejahren jeweils um eine Klassenstufe erweitert, sodass er ab August 2029 für die Klassenstufen eins bis vier gilt. Derzeit werden rund 1,8 Millionen Kinder im Grundschulalter ganztägig betreut, das sind 56 Prozent. Der Bund unterstützt Länder und Kommunen durch eine Beteiligung an den Kosten für Ausstattungsinvestitionen sowie Um- und Neubauten mit insgesamt 3,5 Milliarden Euro. 

Die GEW hat 15 Eckpunkte erarbeitet, die Qualitätsstandards für einen guten und zukunftsfesten Ganztag formulieren.