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Auftritt der Internationalen Gäste

Ein Höhepunkt des GEW Gewerkschaftstags war die Begrüßung der internationalen Gäste der Bildungsinternationale. Die Weltorganisation vertritt mehr als 400 Bildungsgewerkschaften mit rund dreißig Millionen Mitgliedern.

Fotos: Manfred Brinkmann

Den diesjährigen GEWerkschaftstag in Düsseldorf haben mehr als 30 internationale Gäste aus 18 Ländern begleitet. Darunter Bildungsgewerkschafter aus Spanien, Brasilien, Griechenland, den USA, Nicaragua und der Türkei. Gleich zu Beginn des zweiten Tags des GEWerkschaftstages strömte die Gruppe in den großen Kongresssaal und erkundigte sich bei den betreuenden ehren- und hauptamtlichen GEW-KollegInnen. Vor allem auf Interesse stießen das Abstimmungsverfahren, die Sitzordnung und der 414 Seiten starke Antragsordner. Die meisten Fragen wurden dank der engagierten KollegInnen und ÜbersetzerInnen schnell beantwortet. Auch der Vorstellung und der anschließenden Diskussion des Geschäftsberichts wurde aufmerksam gelauscht, dazu inhaltliche Fragen gestellt und über die Auswirkungen der Finanzkrise in Deutschland debattiert.

Würdigung des scheidenden GEW Vorsitzenden Ulrich Thöne

Nach dem Mittagessen kam als Highlight die Vorstellung der internationalen Gäste. Namentlich rief der GEW-Referent für Internationales, Manfred Brinkmann, sie einzeln auf das Podium, auf dem sie mit großem Applaus begrüßt wurden. Als die türkischen KollegInnen die Bühne betraten, klatschte das Publikum noch lauter, bis sich auch die Letzten von ihren Plätzen erhoben hatten. Eine Bekundung ihrer Solidarität mit den KollegInnen in aller Welt, die in ihren Heimatländern starken Repressionen ausgesetzt sind. Anschließend würdigte Fred van Leeuwen, Generalsekretär der Bildungsinternationale, in einer Rede die Arbeit von Uli Thöne – komplett auf Deutsch. Besonders betonte van Leeuwen den Einsatz des scheidenden GEW Vorsitzenden für die internationale Gewerkschaftsbewegung. Er kritisierte die Kurzsichtigkeit vieler Regierungen, die auf die internationale Krise mit Kürzungen bei den Bildungsausgaben reagieren. „Wir werden von Kaufleuten und Technokraten regiert“, so van Leeuwen. Er kündigte eine Kampagne der Bildungsinternationale für qualitativ hochwertige Bildung an, die im Herbst 2013 beginnen soll. Für den 4. Oktober 2014 ist ein weltweiter Aktionstag geplant.

Besuch in Köln

Einstimmig wurde von den Delegierten ein Dringlichkeitsantrag beschlossen, in dem sich die GEW angesichts der aktuellen Proteste um den Gezi-Park in Istanbul mit der türkischen Demokratiebewegung solidarisiert und ein Ende der Polizeigewalt gegen Demonstranten fordert. Mehmet Bozgeyik, Generalsekretär der türkischen Bildungsgewerkschaft Egitim Sen, der selbst noch bis April inhaftiert war, bedankte sich unter großem Applaus für die internationale Solidarität der GEW und der Bildungsinternationale. Am Nachmittag fuhr die Gruppe dann zu einem Besuch auf die andere Seite des Rheins nach Köln. Kurz vor einem großen Wolkenbruch konnten sich die internationalen Gäste noch in den Kölner Dom retten, den sie dann knapp eine Stunde lang besichtigten. Erfüllt mit vielen Eindrücken und neuen Erkenntnissen vom ehemals höchsten Bauwerk Europas, ging es dann in Kleingruppen auf kurze Entdeckungstour in die Innenstadt oder in umliegende Museen. Abgerundet wurde der Tag mit einem Abendessen regionaler Küche in einem Kölner Brauhaus, bei dem die internationalen die Portionen und die Geschwindigkeit der Kellner bestaunten. Bei Schweinshaxe, Sahnehering, Hühnchen und Kölsch diskutierten die Gäste miteinander die Erfahrungen und Eindrücke der vergangenen arbeitsreichen Tage und das vier Stockwerke unter der Erde, sodass die Nachricht von der Wahl der neuen GEW-Vorsitzenden Marlis Tepe aufgrund fehlenden Handyempfangs erst spät am Abend bekannt wurde.