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#unteilbar

Aufruf zur Demo am 4. September in Berlin

In der Coronakrise ist der Abstand zwischen Wohlstand und Armut nach Ansicht der Initiative #unteilbar noch größer geworden. Rund drei Wochen vor der Bundestagswahl wird darum erneut zu Protesten in der Hauptstadt aufgerufen.

Die GEW ist Erstunterzeichnerin des #unteilbar-Aufrufs.

Um die soziale Spaltung der Gesellschaft und die Verschärfung der Klimakrise zu stoppen, ruft das von Dutzenden Organistionen und Einzelpersonen getragene Bündnis #unteilbar zu einer Großdemonstration am 4. September 2021 in Berlin auf. „Die politischen und gesellschaftlichen Missstände haben sich im vergangenen Jahr dramatisch zugespitzt. Weltweit wurde mit der Pandemie offensichtlich, was gesellschaftlich falsch läuft. Auch in Deutschland sind immer mehr Menschen von Armut betroffen oder haben Existenzängste“, heißt es in dem Aufruf. Gleichzeitig würden die Auswirkungen des Klimawandels immer bedrohlicher. Während Menschenfeindlichkeit und Rassismus vermehrt Zustimmung fänden, würden täglich Menschen an den EU-Außengrenzen sterben.

„Menschenrechte und Chancengleichheit sind #unteilbar. Alle Kinder, Jugendlichen und Menschen brauchen, unabhängig von ihrem sozialen Status und ihrer Herkunft, dieselben Chancen.“ (Maike Finnern)

Die GEW gehört zu den Erstunterzeichnern des Aufrufs. Die Gewerkschaftsvorsitzende Maike Finnern betonte: „Menschenrechte und Chancengleichheit sind #unteilbar. Alle Kinder, Jugendlichen und Menschen brauchen, unabhängig von ihrem sozialen Status und ihrer Herkunft, dieselben Chancen. Dafür kämpfen wir gemeinsam am 4. September in Berlin!“

#unteilbar erhebt sechs konkrete Forderungen:

  • Wir wollen eine Gesellschaft ohne Armut, in der die Grundbedürfnisse aller Menschen gesichert sind. Menschenwürdige Arbeits- und Lebensbedingungen, Bildung, Gesundheitsversorgung und Wohnraum dürfen nicht dem Markt überlassen werden.
  • Wir wollen eine Politik, bei der diejenigen, die Reichtum angehäuft haben, die Kosten der Krise tragen. Für eine Umverteilung von oben nach unten.
  • Wir wollen eine Demokratie, die für alle da ist und die von allen mitgestaltet werden kann. Für eine geschlechtergerechte, antirassistische und inklusive Gesellschaft, an der alle gleichermaßen teilhaben können und die allen Kindern ein kindgerechtes Aufwachsen ermöglicht.
  • Wir kämpfen gegen strukturellen Rassismus und jegliche Zusammenarbeit mit der extremen Rechten und stehen für einen gesellschaftlichen Antifaschismus – im Osten wie im Westen. Wir schließen die Reihen gegen Rassismus, Antisemitismus, antimuslimischen Rassismus und Antifeminismus.
  • Wir setzen uns ein für die Menschenrechte aller, für das Recht auf Schutz und Asyl und für eine gerechte Bewältigung der Klimakrise – vor Ort und weltweit. Menschenrechte sind #unteilbar.
  • Wir fordern einen weltweit gerechten Zugang zu Covid-19-Impfstoffen.
  • Mehr Infos zum Aufruf und zu Demo

Frühere Protestaktionen der Initiative

Bereits am 13. Oktober 2018 waren in Berlin rund 240.000 Menschen auf die Straße gegangen, um dagegen zu protestieren, dass Sozialstaat, Flucht und Migration gegeneinander ausgespielt würden und Grund- und Freiheitsrechte weiter eingeschränkt werden sollten.

2019 gab es vor den Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen große Protestaktionen in Leipzig und Dresden sowie Unterstützung für die Initiative #WannWennNichtJetzt. Nach dem antisemitischen und rassistischen Anschlag in Halle 2019 wurde in Berlin gefordert: #KeinFussbreit!

Als im Februar 2020 in Thüringen erstmals ein Ministerpräsident mit Stimmen der AfD gewählt wurden, organisierte die Initiative die #nichtmituns-Demo in Erfurt.

In der Coronapandemie verlangte sie unter dem Motto #SoGehtSolidarisch im Juni 2020 beim Band der Solidarität in zehn Städten einen antirassistischen, sozialen, geschlechter- und klimagerechten Weg. Mit der daran anschließenden Plakatkampagne #EinfachWeiterSo!? wurden Perspektiven einer solidarischen Gesellschaft in der Pandemie aufgezeigt.