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Aufruf für eine Gesellschaft ohne Kinderarmut

Verbände und Nichtregierungsorganisationen sowie Vertreter aus Wissenschaft und Kirchen appellieren an die Politik, Armut von Kindern und Jugendlichen wirksam zu bekämpfen. Für die GEW hat Vorstandsmitglied Norbert Hocke den Aufruf unterzeichnet.

Leere Kasse, leere Teller – mit dem Aufruf gegen Kinderarmut unterstützt die GEW einkommensarme Familien.

Der GEW-Experte für Jugendhilfe und Sozialarbeit erklärte: „Wir unterstützen den Aufruf, weil: 'Die Würde des Menschen ist unantastbar'. Dieser Grundgedanke muss endlich auch für Kinder gelten. Armut zerstört die Lebenschancen von Kindern. Kinder brauchen eine Grundsicherung für ihr Leben. Auf den Anfang kommt es an.“

In ihrem Appell "Wir wollen eine Gesellschaft, der jedes Kind gleich viel wert ist!" fordern die mehr als 30 Unterzeichner eine eigenständige und einheitliche Geldleistung für alle Kinder und Jugendlichen, die deren finanzielles Existenzminimum und gesellschaftliche Teilhabe wirklich absichert.

Es sei zutiefst ungerecht, wenn Eltern mit höheren Einkommen für ihre Kinder mehr Unterstützung erhielten als Eltern mit mittlerem oder niedrigem Einkommen. Wer auf Hartz IV angewiesen sei, erhalte faktisch kein Kindergeld, da es mit den Regelleistungen verrechnet werde. Einkommensarme Familien sollten zudem zusätzlich zu den Wohnungskosten alle Kosten erstattet bekommen, die mit dem Schulbesuch ihrer Kinder zusammenhängen.

Jedes fünfte Kind in Deutschland ist laut Statistischem Bundesamt von Armut bedroht. Etwa drei Millionen Jungen und Mädchen leben in Familien, die weniger als 60 Prozent des durchschnittlichen Netto-Einkommens zur Verfügung haben. 1,8 Millionen Kinder leben in Haushalten, die Hartz IV beziehen.