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Equal Pay Day

Auch die letzten vier Länder müssen sich bei A13 bewegen!

Zwölf von 16 Bundesländern bezahlen ihre Grundschullehrkräfte künftig so wie Kolleginnen und Kollegen an anderen Schulformen. Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Saarland und Sachsen-Anhalt müssten nun endlich folgen, verlangt die GEW.

Die nordrhein-westfälische GEW zeigte schon im November 2020 vor dem Düsseldorfer Landtag, dass sie beim Thema A13 nicht locker lässt. (Foto: Alena Matveyenka)

Die GEW fordert die Länder Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Saarland und Sachsen-Anhalt erneut und mit Nachdruck dazu auf, ihre Lehrkräfte nach der Besoldungsgruppe A13 bzw. der Entgeltgruppe E13 zu bezahlen. Das Festhalten daran, Lehrkräftegruppen schlechter als andere zu bezahlen, sei „ein Anachronismus – und zwar mit Blick auf die Arbeitsanforderungen, die Gleichstellung und den massiven Fachkräftemangel an Schulen“, sagte Frauke Gützkow, GEW-Vorstandsmitglied für Frauen-, Gleichstellungs-, und Geschlechterpolitik, anlässlich des Equal Pay Days (EPD) am 7. März 2023 in Frankfurt am Main. Solange die Grundschulen von Verbesserungen ausgenommen blieben, würden Frauen aktiv diskriminiert.

„Die Kolleginnen und Kollegen wollen die Erhöhung jetzt - und nicht in Stufen. Wir fordern die sofortige Anhebung für alle.“ (Frauke Gützkow)

In den vier Ländern, in denen im vergangenen Jahr Schritte zu A13/E13 angekündigt wurden, mahnte Gützkow eine zügige Umsetzung an: „In Bayern müssen der Ankündigung des Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU), nach den Wahlen mit den Mittelschulen zu beginnen und später auch Grundschullehrkräfte nach A13 bzw. E13 zu bezahlen, Taten folgen. Die Kolleginnen und Kollegen wollen die Erhöhung jetzt - und nicht in Stufen. Wir fordern die sofortige Anhebung für alle.“

Mit Blick auf Niedersachsen monierte die Expertin, dass mehr als 100 Tage nach Amtsantritt der neuen Regierung noch keine konkreten Pläne zur Umsetzung von A13/E13 vorlägen. Für Hessen, das im Januar ankündigte, die Eingangsbesoldung der Grundschullehrkräfte ab August 2023 bis 2028 stufenweise auf das Niveau von A13 zu bringen, stellte sie fest: „Damit wird die schwarz-grüne Koalition eine der letzten sein, die Grundschullehrkräfte besser bezahlt.“

Mit Blick auf Nordrhein-Westfalen, wo die Landesregierung im Oktober 2022 einen Gesetzentwurf zur Umsetzung von A13 vorlegte, kritisierte sie, dass die Übergangsphase bis August 2026 laufen solle.

Jüngste Erfolge

Zugleich wies das GEW-Vorstandsmitglied auf die Erfolge des Engagements der Gewerkschaft für eine gerechtere Bezahlung hin. „Ohne das hartnäckige Dranbleiben wären wir trotz des dramatischen Lehrkräftemangels immer noch nicht dort, wo wir jetzt stehen.“ Die GEW setzt sich seit Jahren dafür ein, alle verbeamteten Lehrkräfte nach der Besoldungsgruppe A13 und alle angestellten Lehrkräfte nach der Entgeltgruppe E13 zu bezahlen - unabhängig von der Schulform, an der sie arbeiten.

„Auch die Lehrkräfte an Schulen der Sekundarstufe I profitieren, denn in einigen Bundesländern werden auch sie noch schlechter als andere Lehrerinnen und Lehrer bezahlt.“

Im vergangenen Jahr machten sich mit NRW, Niedersachsen, Hessen und Bayern vier weitere Bundesländer auf den Weg zur gleichen Bezahlung aller voll ausgebildeten Lehrkräfte. „Damit werden demnächst Grundschullehrkräfte in zwölf von 16 Ländern so bezahlt wie ihre Kolleginnen und Kollegen an anderen Schulformen“, sagte Gützkow, „Auch die Lehrkräfte an Schulen der Sekundarstufe I profitieren, denn in einigen Bundesländern werden auch sie noch schlechter als andere Lehrerinnen und Lehrer bezahlt.“

Eine interaktive Landkarte zur Lage in den Bundesländern gibt einen detaillierten Überblick.

Der EPD, der in diesem Jahr am 7. März stattfindet, markiert den Tag, bis zu dem Frauen wegen der Lücke zwischen den Einkommen von Männern und Frauen – dem sogenannten Gender Pay Gap – rechnerisch umsonst gearbeitet haben. Auch hier gibt es eine positive Entwicklung: Nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes verdienten Frauen in Deutschland 2022 pro Stunde durchschnittlich 18 Prozent weniger als Männer; 2020 waren es noch 20 Prozent. Deswegen fand der EPD 2021 erst am 10. März statt.