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Corona-KiTa-Studie

Arbeitsschutz für Beschäftigte an Kitas verbessern!

In Kitas herrscht laut einer Studie von DJI und RKI keine besonders hohe Infektionsgefahr. Die GEW geht indes davon aus, dass sich die derzeit stark steigenden Infektionszahlen auch dort zeigen werden und verlangt mehr Schutz für die Beschäftigten.

"Der Gesundheitsschutz für Lehrkräfte, pädagogisches Personal sowie Kinder und Jugendliche und deren Eltern muss gesichert sein, wenn Kitas und Schulen öffnen", sagt die GEW. (Foto: Shutterstock / GEW)

Weniger als ein Prozent der Kitas und Kindertagespflegestellen musste in den vergangenen Wochen coronabedingt ganz oder teilweise schließen. Dies ist ein Ergebnis der „Corona-KiTa-Studie“ des Deutschen Jugendinstituts (DJI) und des Robert Koch-Instituts (RKI), die Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Freitag in Berlin vorstellten. Inzwischen würden in der Regel auch nicht mehr ganze Einrichtungen geschlossen, sondern nur die betroffenen Kita-Gruppen müssten zu Hause bleiben.

In etwa einem Viertel der Einrichtungen gab es in den vergangenen Wochen laut Studie zwar mindestens einen Verdachtsfall, allerdings erwiesen sich bislang nur sehr wenige als tatsächliche Infektionsfälle. Die Zahl der gemeldeten Ausbrüche in Einrichtungen pro Woche bewegten sich bislang im einstelligen Bereich. Zwar könnten knapp fünf Prozent des Personals in Kitas aktuell nicht in der Arbeit am Kind eingesetzt werden, davon sei aber die Hälfte weiterhin in die mittelbare pädagogische Arbeit eingebunden, etwa für die Dokumentation.

„Wir dürfen uns nicht in Sicherheit wiegen und davon blenden lassen, dass das Infektionsgeschehen in Kitas laut aktueller Ergebnisse der Corona-Kita-Studie niedrig ist. Wir brauchen jetzt Gefährdungsbeurteilungen an den Kitas, deren Empfehlungen dann konsequent umgesetzt werden müssen.“ (Björn Köhler)

Ungeachtet der Studienergebnisse mahnt die GEW Bund und Länder, mehr für den Arbeits- und Infektionsschutz der Kita-Beschäftigten zu tun. „Immer mehr Orte werden zu Hotspots, die lokalen Infektionszahlen steigen, das wird sich auch in den Kitas bemerkbar machen. Deswegen muss gerade jetzt der Infektions- und Arbeitsschutz verbessert werden“, sagte Björn Köhler, GEW-Vorstandsmitglied für Jugendhilfe und Sozialarbeit. „Wir dürfen uns nicht in Sicherheit wiegen und davon blenden lassen, dass das Infektionsgeschehen in Kitas laut aktueller Ergebnisse der Corona-Kita-Studie niedrig ist. Wir brauchen jetzt Gefährdungsbeurteilungen an den Kitas, deren Empfehlungen dann konsequent umgesetzt werden müssen.“

Auch Risikogruppen müssten besser geschützt und dürften nicht direkt für die Arbeit mit den Kindern eingesetzt werden, betonte Köhler. Laut DJI ist in Kitateams rund ein Drittel der Beschäftigten 50 Jahre und älter. So lange nicht klar sei, wie die Infektionswege in Kitas voraussichtlich verlaufen, müsse der Schutz der Beschäftigten im Mittelpunkt stehen. Es müsse verhindert werden, dass sich Beschäftigte im Kitaumfeld gegenseitig ansteckten oder Infektionen weitergäben. „Niemandem ist geholfen, wenn wieder mehr Kitas schließen müssen, weil es zu Infektionsfällen bei den Beschäftigten kommt – gerade jetzt, da das Risiko, sich zu infizieren, fast überall steigt.“