Tariftreue in der Weiterbildung
„Arbeitsbedingungen für alle Lehrkräfte verbessern!“
Die GEW fordert bessere Arbeitsbedingungen und Tarifbindung für Lehrkräfte in der Weiterbildung. GEW-Experte Becker drängt auf ein schnelles Bundestariftreuegesetz, um faire Bezahlung und soziale Sicherheit zu sichern.
Die Arbeitsbedingungen für Lehrkräfte in der Erwachsenen- und Weiterbildung sind oft prekär. Als Honorarlehrkräfte fehlt ihnen die soziale Sicherung, als Angestellte müssen sie oft so viele Stunden unterrichten, dass ihnen zur Vor- und Nachbereitung nur ihre Freizeit bleibt. Dabei ist ein erheblicher Teil der Weiterbildungsmaßnahmen öffentlich finanziert. GEW-Weiterbildungsexperte Ralf Becker fordert: „Wir brauchen endlich gute Arbeitsbedingungen in der Weiterbildung. Daueraufgaben verlangen Dauerstellen! Wenn öffentliche Gelder fließen, muss Tarifbindung gelten, egal ob in den Integrationskursen, der Grundbildung, im zweiten Bildungsweg, in Projekten der politischen Bildung oder in den Maßnahmen der Jobcenter und der Bundesagentur für Arbeit (BA).“
„Damit es in dieser Legislatur noch eine Chance hat, muss das Gesetz jetzt zügig vor der Sommerpause auf den Weg gebracht werden.“ (Ralf Becker)
Das im Koalitionsvertrag vereinbarte und von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) bereits mehrfach angekündigte Bundestariftreuegesetz könne ein wichtiger Baustein sein, um die Arbeitsbedingungen für alle Weiterbildungslehrkräfte unabhängig vom Beschäftigungsstatus zu verbessern. Becker verdeutlicht die Dringlichkeit: „Damit es in dieser Legislatur noch eine Chance hat, muss das Gesetz jetzt zügig vor der Sommerpause auf den Weg gebracht werden. Es muss klargestellt werden, dass es auch bei der Zulassung der Träger für Maßnahmen der BA und des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) angewendet wird“, sagte Becker.
Die GEW fordert eine Bezahlung der Lehrkräfte in der Weiterbildung auf dem Niveau des Tarifvertrags für den öffentlichen Dienst (TVöD) und maximal 25 Unterrichtseinheiten bei Vollzeitbeschäftigung. „Auch für Honorarlehrkräfte müssen gute Bedingungen geschaffen werden, die ihnen ein Nettoeinkommen bei voller sozialer Sicherung wie bei Festangestellten garantiert“, betonte Becker. Wenn diese wirtschaftlich überwiegend von einem Auftraggeber abhängig sind, solle ihnen ein Arbeitsvertrag angeboten werden.
Netzwerktreffen für Honorarlehrkräfte
Die GEW als Bildungsgewerkschaft engagiert sich für alle – auch für Honorarlehrkräfte in der Erwachsenen- und Weiterbildung!
Wir fordern:
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Das Berufsbild Erwachsenenbildner*in mit einer professionsbildenden Ausbildung, die mit einem Masterabschluss beendet wird,
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dass die Qualifikationsanforderungen für Lehrkräfte in Sprach- und Integrationskursen eben diesem Berufsbild entsprechen,
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die tarifliche Bezahlung zunächst nach TVöD EG 11, nach der (Nach-)Qualifizierung für EG 13. Diese Eingruppierung entspricht anderen Tätigkeiten, für die ein wissenschaftlicher Hochschulabschluss gefordert ist.
Du bist GEW Mitglied und als Honorarlehrkraft tätig? In der GEW vernetzen sich Weiterbildungslehrkräfte, die bei vielen unterschiedlichen Bildungsträgern als Honorar- oder Vertragslehrkräfte tätig sind. Du willst noch mehr gesehen werden, und dich bei uns für dein Berufsfeld engagieren? Melde dich jetzt für unser Honorarlehrkräfte-Netzwerktreffen!