ETUCE 2020
Andreas Keller wieder Vizepräsident der europäischen Bildungsgewerkschaften
Die Konferenz des Europäischen Gewerkschaftskomitees für Bildung und Wissenschaft (EGBW) hat den stellvertretenden GEW-Vorsitzenden Andreas Keller erneut zum Vizepräsidenten gewählt.
„Kitas und Schulen, Hochschulen und Weiterbildungseinrichtungen müssen jetzt krisenfest gemacht werden.“ (Andreas Keller)
Die Konferenz des Europäischen Gewerkschaftskomitees für Bildung und Wissenschaft (EGBW, englisch: European Trade Union Committee for Education, ETUCE) hat Andreas Keller, stellvertretender Vorsitzender der GEW, am heutigen Mittwoch erneut zum Vizepräsidenten gewählt. Vor den Delegierten rief Keller die Europäische Union und die europäischen Regierungen zu nachhaltigen öffentlichen Investitionen die Bildung auf – auch als Antwort auf die Coronakrise. „Kitas und Schulen, Hochschulen und Weiterbildungseinrichtungen müssen jetzt krisenfest gemacht werden: Wir brauchen eine leistungsfähige digitale Infrastruktur, mehr und besser ausgebildete Lehrkräfte, gleiche Chancen für alle Kinder und Jugendlichen“, sagte der wiedergewählte EGBW-Vize.
Keller übt das Amt seit 2012 aus. Gemeinsam mit dem zum neuen Präsidenten gewählten britischen Gewerkschafter Larry Flanagan, fünf weiteren Vizepräsidentinnen und -präsidenten sowie der Schatzmeisterin wird er auch in den kommenden vier Jahren dem Vorstand des EGBW angehören. Pandemiebedingt findet die Konferenz, an der mehr als 300 Delegierte teilnehmen, online statt.
„Lehrkräfte sind die Eckpfeiler der demokratischen Gesellschaft. Es ist entscheidend, die Demokratie jeden Tag aufs Neue zu verteidigen.“ (Susan Flocken)
Zum Auftakt der Konferenz am 1. Dezember 2020 machte EGBW-Direktorin Susan Flocken deutlich, dass angesichts eines erstarkenden Nationalismus den Bildungsgewerkschaften in Europa eine wichtige Aufgabe zukommt. „Lehrkräfte sind die Eckpfeiler der demokratischen Gesellschaft. Es ist entscheidend, die Demokratie jeden Tag aufs Neue zu verteidigen“, so Flocken. Entsprechend forderte die Konferenz im beschlossenen Leitantrag die Stärkung politischer Bildung als einen zentralen Bestandteil öffentlicher Bildung. Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Stefanie Hubig, hob in einem Grußwort ebenfalls die Bedeutung der Demokratiebildung für ein pluralistisches und tolerantes Miteinander in Europa hervor. Sie drückte ihre Wertschätzung für die wichtige Rolle der Lehrkräfte und Gewerkschaften in der Pandemie aus.
Bildungsprofession stärken
Mit dem verabschiedeten Leitantrag „Bildungsprofession stärken – eine Kampagne für Solidarität, Gleichberechtigung, Demokratie und Nachhaltigkeit“ setzt sich der EGBW ebenfalls dafür ein, den sozialen Dialog zwischen Bildungsgewerkschaften und -arbeitgebern auszubauen, die Attraktivität der Bildungsberufe zu verbessern sowie die Freiheit der Forschung und Lehre zu stärken. Die Regierungen in Europa sind aufgefordert, den Lehrkräftemangel zu beseitigen. Die Coronakrise habe nicht zuletzt gezeigt, wie wichtig die Arbeit der Lehrkräfte und kleinere Klassengrößen sind. „Für qualitativ hochwertige, inklusive und nachhaltige Bildungssysteme, die auf den Grundsätzen der Gleichheit und Demokratie beruhen, ist ein attraktiver Lehrberuf von größter Bedeutung“, heißt es im Leitantrag.
Das Europäische Gewerkschaftskomitee für Bildung und Wissenschaft (EGBW) ist die europäische Region der Bildungsinternationale (BI), der weltweiten Dachorganisation der Bildungsgewerkschaften. Dem EGBW gehören 127 Mitgliedsorganisationen mit rund elf Millionen Mitgliedern in 51 Ländern innerhalb und außerhalb der EU an. Weitere Informationen und Neuigkeiten zur Konferenz sind auf der ETUCE-Website zu finden.