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"Alle Farben des Lebens" thematisiert Vorstellungen von Gender

Ray ist als Ramona geboren worden. Schon mit vier Jahren fühlt er sich im falschen Körper, mit 16 wartet er auf den Beginn seiner geschlechtsangleichenden Hormonbehandlung – und die Zustimmung seiner Eltern.

Foto: Tobis Film GmbH

Im Zentrum von "Alle Farben des Lebens" steht eine unkonventionelle Familie. Ray (Elle Fanning) lebt in New York zusammen mit seiner Mutter Maggie, seiner lesbischen Großmutter Dolly (Susan Sarandon) und deren Partnerin Frances zusammen. Liberaler könnte sein familiäres Umfeld scheinbar kaum sein. Doch dann gestaltet sich die notwendige Einwilligung der Eltern zu einer Hormontherapie schwierig: Seine alleinerziehende Mutter Maggie (Naomi Watts) befürchtet plötzlich, Ray könne diese unumkehrbare Entscheidung später bereuen. Und sein biologischer Vater Craig, zu dem es seit langem keinen Kontakt gab, reagiert verständnislos. Das Ringen der Eltern um die richtige Entscheidung wird für Ray unerträglich. In einem Videotagebuch hält er seine Gedanken und Gefühle fest.

"Alle Farben des Lebens" von Regisseurin Gaby Dellal thematisiert die gesellschaftlichen Vorstellungen von Gender. Sie bettet das im Mainstreamkino noch seltene Transgender-Thema in das Genre des Familiendramas ein und zeigt, dass das Abweichen von der vermeintlichen Norm nicht zum Problem werden muss. "Alle Farben des Lebens" ist ein Plädoyer für verschiedene Formen des Zusammenlebens und Liebens. Kinofenster.de wählte das am 8. Dezember in den Kinos startende Drama zum Film des Monats Dezember 2016.

Im Unterricht eignet sich der Film zur Besprechung etwa in den Fächern Ethik, Sozial/Gemeinschaftskunde, Philosophie oder Biologie. Mögliche Themen sind Identität, Gender, Familie, Minderheiten, Rollenbilder, Homosexualität und Vorurteile. Dazu werden Arbeitsblätter mit verschiedenen Aufgaben bereitgestellt.