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„Aktionsprogramm Aufholen nach Corona"

„Das geht in die richtige Richtung!“

Die GEW begrüßt, dass die Bundesregierung Kinder und Jugendliche wegen der harten Lockdown-Zeiten finanziell unterstützen will. So sollen zwei Milliarden Euro in Bildungsangebote fließen.

Eine Milliarde Euro ist für Nachhilfe- und Förderprogramme für Schüler gedacht, die Lernrückstände aufholen müssen. (Foto: GEW)

Mit zwei Milliarden Euro will die Bundesregierung die Folgen der Corona-Maßnahmen für Kinder und Jugendliche abmildern. Das Bundeskabinett brachte am Mittwoch ein „Aktionsprogramm Aufholen“ auf den Weg. Die GEW begrüßt ausdrücklich, dass ihre Forderung, dass die Gelder vor allem in die Kitas und Schulen fließen sollen, aufgegriffen worden ist. Richtig sei auch, dass die Bildungsangebote auch Kultur und Sport umfassen. „Der Ansatz des Programms geht in die richtige Richtung“, sagte GEW-Vorsitzende Marlis Tepe.

Eine Milliarde Euro ist für Nachhilfe- und Förderprogramme für Schüler gedacht, die Lernrückstände aufholen müssen. Eine weitere Milliarde Euro soll in soziale Maßnahmen investiert werden, um auch die psychischen Krisenfolgen für Kinder und Jugendliche abzufedern. Hier geht es um eine Aufstockung von bestehenden Programmen im Bereich frühkindlicher Bildung, in der Schulsozialarbeit und im Freizeitbereich.

„Die Zusammenarbeit zwischen Bund, Ländern und Kommunen muss unbürokratischer und zügiger gelingen.“ (Marlis Tepe)

Die GEW-Chefin betonte aber auch, es sei wichtig, „dass die Reibungsverluste, die wir in der Umsetzung des Digitalpaktes gesehen haben, vermieden werden. Die Zusammenarbeit zwischen Bund, Ländern und Kommunen muss unbürokratischer und zügiger gelingen“.

Wenn die Mittel verteilt werden, müsse die Situation armer Kommunen, Stadtviertel und von Schulen mit besonderen pädagogischen Herausforderungen besonders beachtet werden. Um Kinder und Jugendliche aus benachteiligten Verhältnissen für die Ferien- und Förderprogramme zu gewinnen, sei auch aufsuchende und beratende Sozialarbeit notwendig. Die Bundesmittel sollten deshalb auch genutzt werden, „die Schulsozialarbeit auf eine solide Basis zu stellen“.

Kinder leiden unter Bewegungsmangel und Stress

„Sommercamps und Ferienprogramme sollen nicht nur das Lernen in den Fächern fördern, sondern auch Sport, Kreativität und Erholung bieten“, betonte Ilka Hoffmann, GEW-Vorstandsmitglied Schule. Viele Kinder hätten während der Pandemie unter Bewegungsmangel und seelischem Stress gelitten, jetzt müssen sie in der ganzen Persönlichkeit gestärkt werden.

„Alle Angebote müssen inklusiv und barrierefrei sein, damit nicht wieder Kinder und Jugendliche mit Unterstützungsbedarf benachteiligt werden“, sagte Hoffmann. „Schulen brauchen mehr Zeit, um die Kinder und Jugendlichen auch psychisch aufzufangen und auf deren individuelle Situation einzugehen. Deshalb sollten die Länder den Schulen mehr Flexibilität bei der Gestaltung von Leistungsüberprüfungen, der Gestaltung der Stundentafel und bei Prüfungen geben. Der Druck, den Stoff eins zu eins nachzuholen und abzuprüfen, muss raus!“.