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Filmtipp

Afrikas Jugend lehnt sich auf

Die Filmemacherin Wanuri Kahiu erzählt in ihrem Film „Rafiki“ von zwei Mädchen, die in Kenia gegen Homophopie und religiöse wie gesellschaftliche Dogmen aufbegehren und für ihre Liebe kämpfen.

Foto: Salzgeber

„Gute kenianische Mädchen werden gute kenianische Ehefrauen“: Kena lernt schon früh, was von Mädchen und Frauen in ihrem Heimatland erwartet wird – artig sein und sich dem Willen der Männer fügen. So wird auch ihre alleinerziehende Mutter dafür verantwortlich gemacht, dass ihr Mann sie für eine jüngere Frau verlassen hat. Doch Kena lässt sich nicht vorschreiben, wie sie zu leben hat. So freundet sie sich auch mit der hübschen Ziki an, obwohl ihre Väter politische Konkurrenten sind. Das Gerede im Viertel ist den Mädchen zunächst egal. Doch als sie sich ineinander verlieben, müssen sie sich entscheiden.

„Rafiki“, der Titel bedeutet auf Suaheli Freundin oder Freund, ist der erste kenianische Film, der bei den Filmfestspielen in Cannes gezeigt wurde. In Kenia selbst, wo Homosexualität noch immer unter Strafe steht, wurde er zunächst mit einem Aufführungsverbot belegt, das erst nach einer Klage der Regisseurin gelockert wurde. Basierend auf der preisgekrönten Kurzgeschichte „Jambula Tree“ (2008) der ugandischen Autorin Monica Arac de Nyeko, erzählt „Rafiki“ von einer afrikanischen Jugend, die gegen Homophobie, religiöse Dogmen und die Strenge der Eltern aufbegehrt. 

Kinofenster.de wählte „Rafiki“ zum Film des Monats Februar und stellt Arbeitsblätter für den Unterricht ab Klasse 9 zur Verfügung. Dazu gehören auch ein Interview mit der Menschenrechtsaktivistin Mercy Njueh über die Situation der LGBTIQ-Community in dem ostafrikanischen Land. Außerdem gibt es eine Videoanalyse zum visuellen Konzept des Films und einen Überblick zum Thema Queer Cinema.