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Antikriegstag

„Abrüsten statt Aufrüsten!“

Zum Antikriegstag macht sich GEW-Chefin Marlis Tepe für mehr Geld in der Bildung statt für Rüstung stark. Sie rief zur Unterschrift der Petition „Abrüsten statt Aufrüsten“ auf. Auch in den Schulen müsse sich etwas ändern.

„Abrüsten statt Aufrüsten – jetzt!“ fordert die GEW -Vorsitzende Marlis Tepe zum Antikriegstag am 1. September. „Statt die Rüstungsausgaben weltweit noch weiter zu steigern, muss weltweit mehr Geld für Bildung in die Hand genommen werden“, sagte Tepe am Samstag in Frankfurt. Das 2-Prozent-Ziel der NATO lehnten GEW und DGB ab und forderten die Bundesregierung auf in der NATO für niedrigere Militärausgaben einzutreten und sich für Wege der friedlichen Konfliktlösung einzusetzen. Tepe rief dazu auf, die Petition „Abrüsten statt Aufrüsten“ zu unterzeichnen. Tepe selbst unterstützt die Petition als eine der Erstunterzeichnerinnen.

Schon jetzt liegen die Rüstungsausgaben weltweit laut schwedischem Stockholm International Peace Research Institut (SIPRI) bei 1,74 Milliarden US Dollar. „Das Geld fehlt für unsere Lebensgrundlagen. Kriege und katastrophale Wirtschaftssituationen treiben Menschen auf der Suche nach mehr Sicherheit und nach Überlebensmöglichkeiten in die Flucht. Viel zu viele Menschen ertrinken dabei auf ihrem Weg im Mittelmeer. Wir fordern einen Politikwechsel damit der afrikanische Kontinent den Menschen bessere Lebensmöglichkeiten und Perspektiven zu Hause bieten kann“, sagte Tepe.

„Armut beenden, Ernährung sichern, Gesundes Leben für alle und vor allem Bildung für alle – um diese Ziele zu erreichen muss auch die Bundeskanzlerin einen Beitrag leisten.“ (Marlis Tepe)

Mit Blick auf die Afrikareise von Bundeskanzlerin Merkel rief Tepe die Ziele der auch von Merkel unterzeichneten UN-Agenda 2030 in Erinnerung: „Armut beenden, Ernährung sichern, Gesundes Leben für alle und vor allem Bildung für alle – um diese Ziele zu erreichen muss auch die Bundeskanzlerin einen Beitrag leisten.“ Statt sich in eine weitere Rüstungsspirale zu begeben, unnütz Geld für mehr Rüstung zu verschwenden und mit mehr Waffen die Kriegsgefahr zu erhöhen, müsse das Geld in Bildung investiert werden, forderte Tepe.

„Schülerinnen und Schüler sollten Werte wie Menschenrechte, Respekt, Gewaltfreiheit, Toleranz, Frieden und Nachhaltigkeit erfahren und verteidigen können.“ (Ilka Hoffmann)

Ilka Hoffmann, GEW-Vorstandsmitglied für den Bereich Schule, machte zudem auf den Stellenwert der Friedensbildung in den Schulen aufmerksam: „Angesichts vermehrter weltweiter Kriege und gewaltsamer Konflikte hat die Friedensbildung an Schulen eine hohe Priorität!“ Der Unterricht dürfe sich dabei keinesfalls auf eine Art Institutionenkunde reduzieren. Das Geschäft mit der Rüstung und vor allem die ökologischen, ökonomischen und sozialen Ursachen und Folgen von Krieg gehörten ebenso dazu wie das Vermitteln von Kompetenzen in gewaltfreier und produktiver Konfliktlösung. „Die zunehmende soziale Spaltung und Menschenfeindlichkeit in unserer Gesellschaft machen es immer dringender, dass Schulen jungen Menschen Lernräume und Lerngelegenheiten für demokratisches Handeln und kritische Urteilsbildung bieten. Schülerinnen und Schüler sollten Werte wie Menschenrechte, Respekt, Gewaltfreiheit, Toleranz, Frieden und Nachhaltigkeit erfahren und verteidigen können“, sagte Hoffmann.

Die GEW fordert daher von den Landesregierungen, die Friedensbildung in Bildungsplänen und Curricula wie auch in der Aus- und Fortbildung von Pädagoginnen und Pädagogen zu verankern. Schulen und Lehrkräfte sollten außerdem Unterstützung durch Servicestellen für die Friedensbildung erhalten, die Angebote zur Qualifizierung machen, geeignete Materialien bereitstellen und die Verankerung des fächerübergreifenden Anliegens von Friedensbildung voranbringen.

Nicht zuletzt setzt sich die GEW für Zivilklauseln ein, die sicherstellen, dass Forschung, Lehre und Ausbildung an Bildungseinrichtungen ausschließlich im Sinne des Friedens, der Verantwortlichkeit für das eigene Handeln und im Kontext einer globalen sozialen Verantwortung erfolgen.