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93 Prozent der Stellen befristet

Die Zahl der wissenschaftlichen Nachwuchskräfte steigt: Im Jahr 2000 waren 82.400 von ihnen hauptberuflich an Hochschulen beschäftigt, 2014 fast 145.000 – ein Zuwachs von 76 Prozent. Fast alle von ihnen haben jedoch Zeitverträge.

Foto: Pixabay / CC0

93 Prozent aller Verträge wissenschaftlicher Nachwuchskräfte sind nach Angaben des neuen Bundesberichts wissenschaftlicher Nachwuchs (BuWiN) befristet. Das sind noch einmal drei Prozentpunkte mehr als beim vergangenen BuWiN aus dem Jahr 2013. Die Wissenschaft biete ein "attraktives Arbeitsumfeld", aber "problematische Beschäftigungsbedingungen", schreiben die BuWiN-Autorinnen und -Autoren. "Die Zahlen sind dramatisch", sagt der GEW-Vizevorsitzende Andreas Keller.

Der Bericht zeige vor allem: Die Karrierewege in der Wissenschaft seien "steinig – und von Familienfreundlichkeit sehr, sehr weit entfernt". 49 Prozent der wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und 42 Prozent ihrer männlichen Kollegen an Universitäten bleiben ohne Kinder - bei gleich alten Hochschulabsolventen liegt diese Zahl nur bei 25 Prozent.

Weitere Ergebnisse des aktuellen BuWiN: Befristete Verträge gibt es nicht nur bei zeitlich begrenzten Drittmittelprojekten, sondern "zunehmend" auch bei Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die über Basisressourcen finanziert werden. Eine nicht repräsentative Auswertung zeige zudem, "dass 53 Prozent aller Arbeitsverträge mit wissenschaftlichem Personal an Hochschulen sowie 50 Prozent an außeruniversitären Forschungseinrichtungen eine Laufzeit von unter einem Jahr haben".

Die GEW verlangt einen Runden Tisch zum Thema "Gute Arbeit in der Wissenschaft". Mit dem "Templiner Manifest" sowie der Initiative "Bildung. Weiter denken!" legte sie bereits Konzepte vor, wie Wissenschaftskarrieren eine verlässliche Berufsperspektive eröffnen können. Keller fordert zudem, 50.000 zusätzliche Dauerstellen im Wissenschaftsbetrieb zu schaffen.

Der komplette Artikel von Armin Himmelrath ist in der Märzausgabe der "E&W" veröffentlicht.