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40.000 fordern: "UmFAIRteilen"!

Rund 40.000 Menschen sind dem Aufruf des Bündnisses "UmFAIRteilen – Reichtum besteuern!“ gefolgt und haben sich an Protesten in 40 Städten beteiligt. In Hamburg gingen 7.000 Demonstranten auf die Straße, in Berlin und Frankfurt waren es je 5.000.

In Köln, wo der GEW-Vorsitzende Ulrich Thöne bei der Abschlusskundgebung sprach, beteiligten sich 4.000 Menschen an den Protesten. "Das öffentliche Bildungssystem ist stark unterfinanziert", betonte Thöne. Der Staat habe zu wenig Geld, um genügend Kitas zu bauen, Ganztagsschulen einzurichten und ausreichend Studienplätze zu schaffen. "Der Staat hat zu wenig Geld, um unsere Kinder so zu betreuen und zu fördern, dass niemand zurückgelassen wird." Es fehle der politische Wille, den Reichtum im Land so umzuverteilen, dass er allen Menschen gleiche Bildungschancen eröffne.

Die GEW setzt sich dafür ein, die Vermögenden finanziell stärker in die Pflicht zu nehmen. Teile der zusätzlichen Steuereinnahmen solle die öffentliche Hand in das Bildungssystem investieren. Damit werde ein Beitrag geleistet, die soziale Auslese im Bildungswesen nach der Herkunft der Kinder zu überwinden.

Bei den Protestaktionen in Frankfurt verwies Ver.di-Chef Frank Bsirske darauf, dass während der Wirtschafts- und Finanzkrise die SteuerzahlerInnen die Rettungsschirme bezahlt und damit die Vermögen der Reichen gesichert hätten. "Es ist an der Zeit, dass diejenigen, die davon profitiert haben, jetzt auch ihren Beitrag leisten", unterstrich Bsirske.

Der hessische GEW-Landesvorsitzende Jochen Nagel mahnte ein "Grundrecht auf Bildung" an. Reallohnverluste, die Senkung der Spitzensteuersätze, die Hartz-Gesetze und die chronische Unterfinanzierung des Bildungswesens seien "ein Skandal".

In Bochum demonstrierten derweil 6.000 Menschen, in Berlin zogen 5.000 TeilnehmerInnen vom Potsdamer Platz zum Roten Rathaus. In Dresden nahmen rund 100 Menschen an den unter anderem von Attac, der GEW und Ver.di organisierten Protesten teil. Auf einer Fußbodenzeitung konnten sie dort über ihre bevorzugten UmFAIRteilungsmaßnahmen abstimmen.