Zum Inhalt springen

30 Organisationen fordern mehr Geld für Bildung

Die GEW fordert gemeinsam mit zivilgesellschaftlichen Organisationen von einer möglichen Jamaika-Koalition Milliardeninvestitionen in Bildungsprojekte von Ländern und Kommunen – und damit verbunden die Abschaffung des Kooperationsverbotes.

Anlässlich der Sondierungsgespräche von Union, FDP und Grünen fordert ein Bündnis aus 30 zivilgesellschaftlichen Organisationen und Gewerkschaften, künftig mehr Geld für Bildung auszugeben. Der Bund solle Bildungsprojekte der Länder und Kommunen dauerhaft unterstützen, verlangen die Bündnispartner, darunter die GEW, der DGB, Attac und Oxfam Deutschland. Dafür müsse das Kooperationsverbot endlich komplett gestrichen werden. „Geld ist genug da: Die öffentlichen Ausgaben für Bildung verharren bei 4,3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Der OECD-Schnitt liegt bei 5,2 Prozent. Würde die Bundesrepublik so viel Geld für Bildung ausgeben wie die Staaten im OECD-Durchschnitt, stünden jährlich gut 26 Milliarden Euro mehr zur Verfügung.“

Als dringende Aufgaben benennen die Organisationen quasi alle Bildungsbereiche: den qualitativen und quantitativen Ausbau der Ganztagsangebote, ein Sanierungs- und Neubauprogramm für Schulen und Hochschulen, ein Kita-Qualitätsgesetz, die Entwicklung eines inklusiven Bildungswesens, den Ausbau der Weiter- und Grundbildung sowie mehr Unterstützungsangebote für Flüchtlinge. Dazu müsse auch die Attraktivität pädagogischer Berufe verbessert und die Ausbildungskapazitäten erhöht werden. Zudem seien die selbstständigen Lehrkräfte sowohl in der Weiterbildung als auch an der Hochschule sozial besser abzusichern und das Befristungsunwesen an Unis und Fachhochschulen einzudämmen.

„Ohne Investitionen gibt es einen bildungspolitischen Zusammenbruch“, warnte die GEW-Vorsitzende Marlis Tepe im Interview mit den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland. Die meisten EU-Länder investierten weitaus mehr in Universitäten, Schulen und Kitas. „Wollen wir zu den fünf besten OECD-Ländern aufschließen, wären 50 Milliarden per anno zusätzlich nötig“, sagte Tepe. Mit der Initiative „Bildung. Weiter denken!“ setzt sich die GEW bereits seit längerem für eine Reform der Bildungsfinanzierung, auch durch eine neue Steuerpolitik, ein.