#GEWTAG21
29. Gewerkschaftstag digital eröffnet
Unter dem Motto „Bildung. Weiter denken!“ ist der 29. Gewerkschaftstag der GEW digital eröffnet worden. Bis Freitag beraten und entscheiden 432 Delegierte über die neue Vorsitzende, den Vorstand sowie bildungs- und tarifpolitische Positionen.
Der erste virtuelle Gewerkschaftstag der GEW ist am Mittwochnachmittag offiziell eröffnet worden. Die dreitägigen Beratungen stehen unter dem Motto „Bildung. Weiter denken!“. Der Fokus liegt am Donnerstag auf der Wahl einer neuen Vorsitzenden und der Vorstandsmitglieder. Die 67 Jahre alte Marlis Tepe, die die Bildungsgewerkschaft seit Juni 2013 führte, kandidiert aus Altersgründen nicht erneut für das Amt der Vorsitzenden. Ihre Nachfolgerin soll die bisherige Chefin der GEW in Nordrhein-Westfalen, Maike Finnern (52), werden.
Außerdem treten an: Andreas Keller (Bereich Hochschule und Forschung sowie stellvertretender Vorsitzender), Nick Strauss und Hans Maziol (beide Finanzen), Frauke Gützkow (Frauenpolitik), Daniel Merbitz (Tarif- und Beamtenpolitik), Ilka Hoffmann und Anja Bensinger-Stolze (beide Schule), Doreen Siebernik und Björn Köhler (beide Jugendhilfe und Sozialarbeit) sowie Ralf Wilhelm Becker (Berufliche Bildung und Weiterbildung). Mit Siebernik und Bensinger-Stolze gehen die Landesvorsitzenden der GEW Berlin bzw. der GEW Hamburg ins Rennen um einen Job im Geschäftsführenden Vorstand.
„Mehr Geld für Bildung werden wir weiter hart erkämpfen müssen.“ (Marlis Tepe)
Tepe blickte in ihrer Eröffnungsrede auf die Coronapandemie und deren Folgen für den Bildungsbereich. Noch nie zuvor sei Bildung so eingeschränkt gewesen, weil Bildungseinrichtungen monatelang nicht betreten werden durften. „Was immer als selbstverständlich galt, wird nun geschätzt“, betonte sie. Damit würden auch die langjährigen Forderungen der GEW an die Politik bewusster wahrgenommen. „Dieses Zeitfenster werden wir nutzen – und Bildung weiter denken und handeln. Die Schwächen des Bildungssystems müssen beseitigt werden.“ Zugleich räumte die Vorsitzende ein: „Mehr Geld für Bildung werden wir weiter hart erkämpfen müssen.“
Grußworte aus der Bundespolitik
Am Donnerstag und Freitag steuern Bundespolitikerinnen und -politiker Grußworte bei. Es sprechen Bundesfinanzminister und SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz, CDU-Chef und Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet, die Grünen-Vorsitzende und Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock, die Linke-Chefinnen Janine Wissler und Susanne Hennig-Wellsow sowie der FDP-Vorsitzende Christian Lindner.
Bildung in und nach der Coronapandemie
Am Freitag werden die 432 Delegierten aus allen 16 Landesverbänden dann über bildungs- und tarifpolitische Fragen beraten und entscheiden. Neben dem Leitantrag „Bildung krisenfest machen!“ geht es beispielsweise um die Themen Rechtsextremismus und Bildungsfinanzierung.
Der Leitantrag formuliert auch, welche Lehren aus der Coronapandemie für das Bildungssystem gezogen werden müssen. Wichtige Stichworte in diesem Zusammenhang sind etwa das Vorgehen gegen den Fachkräftemangel, die Aufhebung des Sanierungsstaus an Gebäuden, eine bessere digitale Infrastruktur und Ausstattung sowie moderne Lern- und Lehrkonzepte. Die Coronakrise machte zudem die Wichtigkeit des Gesundheitsschutzes überdeutlich.
Der digitale Gewerkschaftstag wird per nicht öffentlichem Livestream aus der Leipziger Messe an Delegierte und Gäste übertragen. Vom 21. bis 24. Juni 2022 will die GEW bei einem Antragsgewerkschaftstag wieder persönlich zusammenkommen.
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