Die Lehrersektion der NSZZ Solidarność und die GEW hatten das 21. gemeinsame Treffen in der masurischen Landschaft organisiert. Es war von besonderer Bedeutung für beide Gewerkschaften – gerade wegen des durch die Flüchtlingsbewegungen angespannten politischen Verhältnisses in Polen und Europa. Würde die jahrelange Zusammenarbeit der beiden Gewerkschaften auch Spannungen aushalten, die in zutiefst verschiedenen Einschätzungen der politischen Situation in Europa begründet sind?
In der GEW finden sich viele Unterstützerinnen und Unterstützer von Flüchtlingsinitiativen, während die Solidarność zur Wahl der nationalkonservativen Regierungpartei PiS („Recht und Gerechtigkeit“) aufgerufen hatte. Auch die katholisch geschlossene Gesellschaft in Polen ist für viele Deutsche wenig verständlich. Aber gerade deswegen sind Begegnungen wie die Masurenakademie so wichtig: Wir reden miteinander, wir fragen nach, wir versuchen uns zu verstehen.