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Corona-Krise

2,6 Millionen Schülerinnen und Schüler kehren an Schulen zurück

Nach dem Bund-Länder-Beschluss zur eingeschränkten Wiederöffnung der Schulen kehren in den kommenden Wochen rund 2,6 Millionen Schülerinnen und Schüler an allgemeinbildende Schulen zurück. GEW und DGB fordern den Verzicht auf Prüfungen.

Foto: Pixabay, CC0

Rund 2,6 Millionen Schülerinnen und Schüler kehren nach Schätzungen des Statistischen Bundesamtes nach und nach an die allgemeinbildenden Schulen zurück. Bund und Länder hatten in der vergangenen Woche beschlossen, dass die wegen des Coronavirus für mehrere Wochen geschlossenen Schulen schrittweise und eingeschränkt wieder öffnen sollten. Der Schulbetrieb beginnt mit Klassen, die in diesem oder im kommenden Schuljahr Abschlussprüfungen ablegen, sowie mit den obersten Klassen der Grundschulen. Die GEW und der DGB fordern jedoch, aktuell auf Prüfungen zu verzichten und Noten aufgrund bisher erbrachter Leistungen zu vergeben.

1,1 Millionen Schülerinnen und Schüler in Abschlussklassen

Destatis zufolge werden im aktuellen Schuljahr 2019/2020 laut vorläufigen Zahlen 2,9 Millionen Schülerinnen und Schüler im Grundschulbereich unterrichtet, etwa 706.000 besuchen die oberste Grundschulklasse. 1,1 Millionen Schülerinnen und Schüler absolvieren Abschlussklassen an allgemeinbildenden Schulen, die meisten davon an Integrierten Gesamtschulen (369.000) und Gymnasien (279.000), gefolgt von Schularten mit mehreren Bildungsgängen (186.000) sowie Real- (139.000) und Hauptschulen (116.000). Die Zahl der Schülerinnen und Schüler in Abschlussklassen an Freien Waldorfschulen (17.700), Förderschulen (16.000) und Abendschulen (2.000) ist vergleichsweise gering. Die Gesamtschülerzahl der Vorabschlussklassen beläuft sich auf etwa 750.000.

Im Zweifel zugunsten der Schülerinnen und Schüler

GEW und DGB setzen sich gegenüber der Bundeskanzlerin und den Ministerpräsidenten sowie der Kultusministerkonferenz dafür ein, auf schulische Prüfungen – Abitur, Mittlerer Bildungsabschluss, erster Bildungsabschluss – in diesem Jahr wegen der besonderen Situation zu verzichten. „Die verantwortlichen Politikerinnen und Politiker können bei der Notengebung auf die Lehrkräfte vertrauen. Schon jetzt setzt sich die Abi-Note zu zwei Dritteln aus den Vorleistungen zusammen. Auf Grundlage der erbrachten Leistungen können die Abschlussnoten problemlos vergeben werden“, sagte GEW-Chefin Marlis Tepe.

Stünden die Prüflinge zwischen zwei Noten, sollte im Zweifel zugunsten der Schülerinnen und Schüler entschieden werden. „Vor allem gilt: Alle Bundesländer müssen alle Abschlüsse gegenseitig anerkennen, den Schülerinnen und Schülern dürfen keine Nachteile entstehen. Mit Abschlussnoten, die ohne Prüfungen vergeben werden, stünde Deutschland nicht alleine da: Die Niederlande, das UK, Spanien und Portugal beispielsweise haben schon entsprechend entschieden.“