Das kleine "i" im Kampagnenmotto ist bewusst gesetzt: Zirka 90 Prozent der Lehrkräfte an Grundschulen sind Frauen. Die aktuelle Studie "Bildung auf einen Blick" der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) verdeutlicht, dass Grundschullehrkräfte in Deutschland schlechter als alle anderen vollausgebildeten Lehrkräfte bezahlt werden. In einem Beruf, der bis heute weiblich geprägt ist, ist das eine mittelbare Diskriminierung von Frauen. Damit muss endlich Schluss sein!
Dass Grundschullehrkräfte weniger verdienen als Sekundarstufe-II-Lehrkräfte, ist in anderen Ländern längst nicht mehr üblich: In England, Griechenland, Kolumbien, Polen, Portugal und Schottland – das zeigt der internationale Vergleich – erhalten Lehrerinnen und Lehrer unabhängig von der Schulform, in der sie unterrichten, das gleiche Gehalt. In Australien, Korea, Luxemburg, Slowenien, der Türkei und den Vereinigten Staaten beträgt der Gehaltsunterschied weniger als fünf Prozent. Allerdings gilt grundsätzlich: In pädagogischen Berufen, in denen zumeist Frauen arbeiten, werden im OECD-Schnitt geringere Einkommen gezahlt als in anderen akademischen Berufsgruppen.