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GEW: „Inklusion statt Testeritis“

Bildungsgewerkschaft zum KMK-Bildungsmonitoring

Frankfurt a.M. – Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) fordert die Kultusministerinnen und -minister in den Ländern dazu auf, ihr Handeln dringend und systematisch auf die Umsetzung der Inklusion und das Lernen in heterogenen Gruppen auszurichten. „Die Kultusministerien müssen inklusive Bildung endlich zum Qualitätsmaßstab machen, statt weiterhin auf Vereinheitlichung und Vergleichbarkeit zu setzen“, sagte Ilka Hoffmann, Leiterin des GEW-Vorstandsbereichs Schule, anlässlich der heutigen KMK-Sitzung in Berlin. Während der Tagung hatte die KMK ihre überarbeitete „Gesamtstrategie zum Bildungsmonitoring“ vorgestellt.

„Die KMK hat leider erneut die Gelegenheit verpasst, die pädagogische Qualität und die Teilhabe an hochwertigen Bildungsangeboten ernsthaft in das Zentrum ihrer Arbeit zu rücken“, bemängelte Hoffmann. Die GEW kritisiert insbesondere die flächendeckenden Vergleichsarbeiten (VERA). VERA für Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf zu öffnen, könne nicht als Fortschritt im Namen der Inklusion gewertet werden, erläuterte die Schulexpertin der GEW. „Die VERA-Aufgaben taugen nicht für die Arbeit mit Kindern, die Schwierigkeiten mit der deutschen Sprache oder dem Lernen haben. Vergleichsarbeiten sind inklusionsfeindlich. Sie helfen weder bei der Diagnose noch bei der Schulentwicklung“.

Von einer „Gesamtstrategie“ könne generell keine Rede sein. „Qualität in der Bildung heißt mehr als das Erreichen von Standards in bestimmten Fächern. Bildung sollte auch demokratische Mündigkeit und kritisches Urteilsvermögen sowie soziale Kompetenz zum Ziel haben“, betonte Hoffmann. Hierzu bedürfe es jedoch einer entsprechenden Schul- und Unterrichtskultur, die leider nicht Gegenstand des KMK-Bildungsmonitorings sei.

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