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EQR und ECVET - Europäischer Qualifikationsrahmen und Europäisches Leistungspunktesystem

EQR und ECVET sind europäische Transparenzinstrumente zur einfacheren Vergleichbarkeit und Anerkennung von europaweit erworbenen Kenntnissen und Kompetenzen. Der Qualifikationsrahmen und das Leistungspunktesystem sind eng miteinander verbunden. Ziele sind die Schaffung eines europäischen Arbeitsmarktes und eine Erhöhung der beruflichen Mobilität in Europa.

Der EQR wurde 2008 durch das Europäische Parlament und den EU-Ministerrat in Kraft gesetzt. Er umfasst die Bildungsbereiche der allgemeinen, beruflichen und akademischen Bildung. Den Kern des EQR bilden acht Referenzniveaus, mit denen Kenntnisse, Fertigkeiten und Kompetenzen beschrieben werden. Dabei sollen Qualifikationen nicht mehr über Lernwege und Abschlüsse, sondern über Lernergebnisse (Learning Outcomes) festgestellt werden. Dauer, Ort oder Form der Ausbildung spielen dabei keine Rolle.

Auf Grundlage des EQR sind die europäischen Mitgliedsstaaten aufgerufen, freiwillig Nationale Qualifikationsrahmen (NQR) zu entwickeln und in ihren Bildungssystemen zu integrieren. Der EQR empfiehlt den EU-Staaten, auf Zeugnissen und anderen Qualifikationshinweisen zu vermerken, welchem Niveau das Zeugnis im Sinne des EQR entspricht. In Deutschland verständigten sich Bundesregierung und Kultusministerkonferenz bereits darauf, auf der Grundlage der Vorgaben des EQR einen DQR zu erarbeiten.

Der EQR fordert darüber hinaus, dass „der Zugang zum und die Teilnahme am lebenslangen Lernen für alle - auch für benachteiligte Menschen - und die Nutzung von Qualifikationen auf nationaler und auf Gemeinschaftsebene gefördert und verbessert werden soll“.

Beitrag zum lebenslangen Lernen

2009 verabschiedeten das Europäische Parlament und der Europäische Rat ihre Empfehlung zur Einrichtung eines Europäischen Leistungspunktesystems für die Berufsbildung (ECVET). Mit dem Bewertungssystem sollen Punkte, die Beschäftigte in der Aus- und Weiterbildung erworben haben, in andere Bildungswege übertragen werden können. Lernergebnisse, die jemand im Bereich der beruflichen Bildung erzielt hat, sollen europaweit dokumentiert werden. Dabei werden alle Ergebnisse eingebunden, die auch über den Europäischen Qualifikationsrahmens (EQR) erreichbar sind. Sie sollen von einer zentralen Stelle anerkannt werden.

Das ECVET soll auch einen Beitrag leisten, die Ziele der Europäischen Union zum lebenslangen Lernen zu erreichen. Zudem sollen die Beschäftigungsfähigkeit und die soziale Integration von Arbeitnehmern und Lernenden in Europa verbessert werden. Dazu gehört auch die Anerkennung des non-formalen und informellen Lernens.