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DDS - Die Deutsche Schule: 1/2024

Recht auf schulische Bildung – quo vadis?

Das interdisziplinäre Themenheft adressiert insbesondere diejenigen aus der Erziehungswissenschaft, die sich dem „Recht auf Bildung“ inhaltlich nähern wollen.

Foto: GEW

Bis heute ist weithin unbekannt, dass es ein Recht auf Bildung auf Bundesebene erst seit Kurzem, konkret seit dem Bundesverfassungsgerichts-Beschluss Bundesnotbremse II vom 19. November 2021, gibt. In diesem wurde erstmals in der Geschichte des Bildungsverfassungsrechts ein Grundrecht auf schulische Bildung auf Ebene des Grundgesetzes anerkannt.

Standards diskutieren

Nach wie vor sind jedoch Fragen zu dessen Inhalt und Reichweite offen. Insbesondere die vom Verfassungsgericht angeführten unverzichtbaren Mindeststandards schulischer Bildung bleiben richterlicherseits unkonkretisiert, was die Erziehungswissenschaft und die Bildungsforschung vor die Herausforderung stellt, Inhalt und Gestalt der Standards eines Rechts auf Bildung zu diskutieren.

Eine entsprechende Auseinandersetzung fand bis dato primär in der Rechtswissenschaft, wenig in der Erziehungswissenschaft und noch seltener disziplinübergreifend statt. An dieser Leerstelle setzt das interdisziplinäre Themenheft an und will insbesondere diejenigen aus der Erziehungswissenschaft adressieren, die sich dem „Recht auf Bildung“ inhaltlich nähern wollen.

Schwerpunkt

  • Heinz-Elmar Tenorth: Bildung – Schulzwang – Recht auf Bildung: Historische Traditionen und systematische Optionen
  • Felix Hanschmann: Das neue Recht auf schulische Bildung – Inhalt, Potenziale und offene Fragen
  • Julia Hugo, Nils Berkemeyer, Marcel Helbig & Zoe Nicolai: Das neue Bildungsgrundrecht im Spiegel von Empirie und Gerechtigkeitstheorie
  • Eva Julia Lohse: Konkretisierung des verfassungsrechtlich gewährleisteten Mindeststandards schulischer Bildungsleistungen – Selbstbindung des Staates durch kompetenzorientierte Bildungsstandards?

Diskussion zum Schwerpunkt

  • Vorstand der Kommission Bildungsorganisation, Bildungsplanung, Bildungsrecht (KBBB) der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft (DGfE): Recht auf schulische Bildung – vade!

Über die DDS

Die Deutsche Schule (DDS) ist eine seit 1908 erscheinende wissenschaftliche Zeitschrift, die eine Verbindung herstellt zwischen Bildungsforschung, Bildungspraxis, Bildungspolitik und Bildungsadministration. Ziel und Anspruch der DDS ist der Transfer wissenschaftlicher Erkenntnisse in die relevanten Diskurse zur Förderung der demokratischen Entwicklung und Qualität der Bildungseinrichtungen und -prozesse sowie zur Weiterentwicklung der pädagogischen Professionen. Sie richtet sich an Lehrkräfte und Schulleitungen ebenso wie an Wissenschaftler*innen und Entscheidungsträger*innen auf allen Ebenen des Bildungssystems.

Die DDS wird von der GEW herausgegeben und ist den Grundsätzen der Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit verpflichtet. Sie wird von einer interdisziplinären Redaktion geleitet und von einem Beirat mit Expert*innen aus Wissenschaft, Administration, Politik und Praxis begleitet. Die Zeitschrift erscheint vierteljährlich.

Einen Überblick aller Ausgaben gibt es hier.