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Zwei Millionen Überstunden pro Jahr an niedersächsischen Gymnasien

An Gymnasien in Niedersachsen wird im Durchschnitt 3:05 Stunden zu viel gearbeitet. Das macht der Niedersächsischen Arbeitszeitstudie 2015/16 zufolge etwa 50.000 unbezahlte Überstunden pro Woche oder zwei Millionen Stunden Mehrarbeit pro Jahr.

Symbolbild

Niedersachsens Gymnasiallehrer arbeiten laut GEW-Studie im Durchschnitt pro Woche drei Stunden und fünf Minuten zuviel. Landesweit kommen damit an Gymnasien rund 50.000 unbezahlte Überstunden pro Woche zusammen beziehungsweise zwei Millionen pro Jahr. Das ist das Ergebnis der Niedersächsischen Arbeitszeitstudie der Lehrkräfte 2015/16. GrundschullehrerInnen leisten demnach pro Woche eine Stunde und zwanzig Minuten Mehrarbeit.

Weitere ausgewählte Ergebnisse der Studie, in die Einträge von 2.869 Lehrkräften aus 255 Schulen von Ostern 2015 bis Ostern 2016 flossen:

  • Teilzeitlehrkräfte leisten enorm viel unbezahlte Mehrarbeit: an Gymnasien 4:07 Stunden, an Gesamtschulen 2:31 Stunden, an Grundschulen 2:00 Stunden pro Woche
  • Fast jede fünfte Vollzeitlehrkraft an Gymnasien arbeitet über 48 Stunden pro Unterrichtswoche, an Grundschulen ist es jede sechste, an Gesamtschulen jede siebte
  • Zwei Drittel aller Lehrkräfte arbeiten an fast jedem Wochenende
  • 54 Prozent arbeiten trotz Krankheit an Unterrichtstagen, auch vor der Klasse

Die Ergebnisse sind für drei Schulformen repräsentativ: Gymnasien, Grundschulen und Gesamtschulen. Der GEW-Landesvorsitzende Eberhard Brandt forderte unter anderem, die Unterrichtsverpflichtung müsse reduziert werden, um die unbezahlte Mehrarbeit abzubauen sowie allen Lehrkräften angemessene Zeiten für die Vor- und Nachbereitung des Unterrichts zu ermöglichen.

Die GEW wird die Arbeitszeitstudie in die Arbeitszeitkommission einbringen, die das Kultusministerium im August einsetzen will. Diese Kommission soll der Landesregierung Vorschläge für eine gerichtsfeste Gestaltung der Arbeitszeit vorlegen.