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Weltsozialforum beginnt mit Protest

Das Weltsozialforum im kanadischen Montréal hat mit einem Protestmarsch gegen soziale Ungleichheit begonnen. Rund 10.000 Globalisierungskritiker zogen durch die Stadt. Auch die GEW ist mit einer Delegation vor Ort.

Foto: Florian Schubert

Rund 10.000 Menschen, vereint in der Ablehnung der weltweiten neoliberalen Politik, sind zum Auftakt des Weltsozialforums in Montréal auf die Straße gegangen. Begleitet wurde der Protestzug von Heliumballons und Transparenten gegen homophobe, rassistische, antisemitische und antiislamische Diskriminierung. Unter den Demonstranten war auch eine achtköpfige Delegation der GEW.

Bis Sonntag werden rund 50.000 Teilnehmer über Themen wie Armut, Umweltschutz, Klimawandel, Steuerflucht und Flüchtlingspolitik beraten. Das Motto lautet: "Wir brauchen eine andere Welt." Das 2001 ins Leben gerufene Treffen findet erstmals in einem der sieben führenden Industriestaaten (G7) statt. In Kanada sitzen unter anderem große Frackingkonzerne.

Foto: Florian Schubert

An den Universitäten UQAM und McGill sowie in der Innenstadt Montréals werden in den kommenden Tagen bei Hunderten von Workshops gemeinsame Perspektiven und Antworten auf die Probleme der globalisierten Welt diskutiert werden.

Die GEW ist zahlreich vertreten, vor Ort sind Barbara Geier, Klaus Bullan (beide GEW Hamburg), Florian Schubert (Junge GEW Hamburg), Günther Fuchs (Vorsitzender GEW Brandenburg), Monika Gessat (GEW Baden-Württemberg), Nicolas Grießmeier (GEW Bayern), Tom Erdmann (Vorsitzender GEW Berlin) und Uschi Kruse (Vorsitzende GEW Sachsen).

Die Bildungsgewerkschaft beteiligt sich mit drei eigenen Veranstaltungen am Sozialforum. In Kooperation mit Bildungsgewerkschaften aus Albanien, der Türkei und Burkina Faso thematisiert die GEW Kinderarbeit, Rassismus an Schulen und das Recht auf Bildung für geflüchtete Kinder. Vor der Auftaktdemonstration waren rund 100 Gewerkschaften aus der ganzen Welt zusammengekommen, die Bildungsgewerkschaften trafen sich zudem mit der Bildungsinternationalen (BI).

Das Weltsozialforum ist eine Gegenveranstaltung zu den Gipfeln der Welthandelsorganisation (WTO), dem Davoser Weltwirtschaftsforum (WEF) und den jährlichen Weltwirtschaftsgipfeln der Regierungschefs der G8-Staaten. Die erste Veranstaltung fand 2001 in Porto Alegre in Brasilien statt und wurde zu einem Symbol für die Bewegung der Globalisierungskritiker.

In Porto Alegre verabschiedete die Bewegung die Charta der Prinzipien, derzufolge sich „das Weltsozialforum (…) allen totalitären und verkürzten Ansichten von Wirtschaft, Staat und Geschichte“ widersetzt und „alle Formen von Herrschaft und Unterdrückung eines Menschen durch einen anderen“ verurteilt.

Die GEW organisiert und finanziert die Teilnahme einer Delegation aus GEW-Mitgliedern und geladenen internationalen Gästen gemeinsam mit der Friedrich-Ebert-Stiftung (FES).