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Proteste an den Goethe-Instituten: GEW fordert faire Beschäftigung

An den Goethe-Instituten in Düsseldorf, Frankfurt und Bremen haben Honorarkräfte und Festangestellte bei einem Aktionstag die Weiterbeschäftigung hunderter Honorarkräfte gefordert. Die GEW spricht am 9. März mit dem Vorstand.

Foto: Marlen Keß

Mitarbeiter der Goethe-Institute in Düsseldorf, Frankfurt am Main und Bremen haben am Mittwoch bei Aktionstagen  für die Weiterbeschäftigung ihrer freien Kolleginnen und Kollegen demonstriert. "Wir müssen uns jetzt mit dem Goethe-Vorstand schnell auf Maßnahmen verständigen, mit denen die Arbeitsplätze aller Beschäftigten gesichert werden", sagte der GEW-Tarifpolitikexperte Andreas Gehrke. Durch die Absage von Kursen drohten dem Goethe-Institut zudem Einnahmeverluste und ein Imageschaden.

Das Goethe-Institut will hunderte Honorarkräfte nicht weiter beschäftigen. Hintergrund ist eine Überprüfung der Deutschen Rentenversicherung (DRV), die der Ansicht ist, dass die vom Goethe-Institut beschäftigten Honorarlehrkräfte meist scheinselbstständig seien. Der Arbeitgeber hätte dann über Jahre versäumt, für diese Beschäftigten Sozialversicherungsbeiträge abzuführen. Das Goethe-Institut will daher vorerst keine Honorarverträge mehr abschließen: Rund 400 Honorarlehrkräfte stehen damit ohne Auftrag da.

Die GEW trifft sich am 9. März mit dem Vorstand des Goethe-Instituts, um über eine Beschäftigungssicherung zu beraten. Dies sei nur dadurch zu erreichen, dass Lehrkräfte auf Honorarbasis vermehrt in gesicherte Beschäftigungsverhältnisse übernommen werden bis das Verhältnis umgekehrt ist. Ein Anteil von 20 Prozent Honorarlehrkräften wäre völlig ausreichend, um dem Goethe-Institut die notwendige Flexibilität zu sichern, sagte Gehrke. Bisher würden bis zu 80 Prozent der Kurse von Honorarlehrkräften durchgeführt. Um flexibel auf wechselnde Anmeldezahlen reagieren zu können, sei indes ein Honorarlehrkräfteanteil von 20 bis 40 Prozent ausreichend. Der Vorstand des Goethe-Instituts war bislang nicht bereit, mit der GEW über einen Tarifvertrag für arbeitnehmerähnliche Honorarlehrkräfte zu verhandeln.