Zum Inhalt springen

Girls' und Boys' Day geben wieder Einblick ins Berufsleben

Am 26. April ist wieder Girls' Day und Boys' Day: Organisationen und Unternehmen können noch Angebote für die Aktionstage melden. Ziel ist es, junge Menschen für eine Vielfalt von Berufsfeldern zu begeistern und Geschlechtsstereotype aufzubrechen.

Am Girls' Day öffnen Unternehmen, Betriebe und Hochschulen in ganz Deutschland ihre Türen für Schülerinnen ab der 5. Klasse. Die Mädchen lernen dort Ausbildungsberufe und Studiengänge in IT, Handwerk, Naturwissenschaften und Technik kennen, in denen Frauen bisher eher selten vertreten sind. Oder sie begegnen weiblichen Vorbildern in Führungspositionen aus Wirtschaft und Politik. Hintergrund des Aktionstages: Junge Frauen in Deutschland verfügen zwar über eine besonders gute Schulbildung. Trotzdem wählt mehr als die Hälfte der Mädchen aus nur zehn verschiedenen Ausbildungsberufen im dualen System – kein einziger naturwissenschaftlich-technischer ist darunter.

Der Girls' Day – Mädchenzukunftstag ist das größte Berufsorientierungsprojekt für Schülerinnen weltweit. Seit dem Start der Aktion im Jahr 2001 nahmen etwa 1,8 Millionen Mädchen teil. Im Jahr 2017 erkundeten rund 100.000 Mädchen Angebote in Technik und Naturwissenschaften, mehr als 10.000 Angebote von Unternehmen und Organisationen waren auf der Website des Aktionstages eingetragen. Der Mädchen-Zukunftstag wird vom Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit auf Bundesebene koordiniert. Hotline, Chat und Whatsapp für den Girls'Day sind bereits freigeschaltet. Schülerinnen und Eltern erhalten montags bis freitags von 14 Uhr bis 17 Uhr unter der Nummer 0521 106-7354 Antworten auf alle Fragen zum Aktionstag.

Berufswahl bleibt geschlechtsspezifisch

Mit dem Boys’ Day gibt es zudem einen Jungen-Zukunftstag. Auch Jungen und junge Männer haben zwar vielfältige Interessen und Stärken, entscheiden sich aber ebenfalls oft für traditionelle Berufe wie Kfz-Mechatroniker oder Industriemechaniker. Dabei gibt es noch mehr Berufsfelder, in denen männliche Fachkräfte und Bezugspersonen gesucht werden und sehr erwünscht sind – ob mit Hauptschulabschluss, einer Ausbildung, dem Abi oder Studium. Neben der Berufserkundung können die Schüler am Boys' Day auch an pädagogischen Workshops teilnehmen, in denen es um männliche Rollenbilder, Berufs- und Lebensplanung und die Vielfalt von Lebensentwürfen geht.

Laut Statistischem Bundesamt begannen im Jahr 2015 die meisten jungen Frauen eine Ausbildung zur Kauffrau für Büromanagement, gefolgt von Einzelhandelskauffrau und medizinische Fachangestellte. Jungen entschieden sich am häufigsten für eine Lehre als Kraftfahrzeugmechatroniker, auch Industriemechaniker oder Elektroniker waren gefragt. Bei Studienanfängern in Ingenieur­wissen­schaften lag der Frauenanteil 2014 bei 21 Prozent, während 74 Prozent Erziehungswissenschaften, 72 Prozent Gesundheit und Soziales sowie 68 Prozent Geisteswissenschaften und Kunst wählten.