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E&W 2/2016: Warum sich junge Menschen radikalisieren

Integration erreicht viele Jugendliche aus Migrantenfamilien in ihrer Lebenswirklichkeit nicht. Die erlebte Ausgrenzung treibe sie in die Hände von Salafisten und Dschihadisten, sagt Autor Imran Ayata. Antworten von Bildungseinrichtungen seien gefragt.

Beitragsbescheinigung 2015

Auf der Innenseite des Umschlages der Februarausgabe der E&W finden Sie Ihre Beitragsbescheinigung 2015 zur Vorlage beim Finanzamt und Ihren neuen GEW-Mitgliedsausweis für das Jahr 2016. Bitte beachten Sie auch die Bilderhinweise zum Entnehmen der Bescheinigung.

Warum radikalisieren sich junge Männer?

Warum scheint es den IS-Terrorgruppen immer besser zu gelingen, junge Männer aus westlichen Demokratien für ihre Verbrechen zu gewinnen? Warum radikalisieren sich junge Menschen hier und entscheiden sich für den Märtyrertod in Syrien? Dies versucht die Februarausgabe der "E&W" zu ergründen.

Experten zufolge wird der radikale Islamismus zunehmend zu einer subversiven Jugendkultur. "Absolut jeder Jugendliche in dieser Gesellschaft kann zum Betroffenen werden", sagt der Psychologe Ahmad Mansour. "Vielfach glauben muslimische Jugendliche in Deutschland, dass sie hier entwertet werden", betont Haci-Halil Uslucan, Professor für Moderne Türkeistudien an der Universität Duisburg-Essen. Deshalb fühlten sie sich als Opfer und wollten "die islamische Ehre wiederherstellen".

In Leipzig macht man derweil gute Erfahrungen mit Flüchtlingswohnhäusern, die asylsuchenden Familien den Start in die deutsche Normalität ermöglichen sollen. "Wir haben hier noch keine Übergriffe oder Anfeindungen erlebt", sagt Sozialarbeiterin Ina Lackert. Dezentralisierung heißt das Konzept. 

AfD hat keine bildungspolitischen Konzepte

Angesichts der Vielzahl der anstehenden Wahlen in diesem und im kommenden Jahr warnt die GEW-Vorsitzende Marlis Tepe nachdrücklich vor der AfD: "Die Befürchtung, die Unterrichtsversorgung könne sich durch zusätzliche Klassen oder ergänzenden Sprachunterricht für Geflüchtete und Asylsuchende weiter verschlechtern, schürt bei vielen Eltern genau die Ängste, die Rechtspopulisten nutzen, ohne Lösungen aufzuzeigen", schreibt Tepe. Die AfD habe jedoch "nichts zu bieten, was zu besserer Bildung verhilft".

Der baden-württembergische Gymnasiallehrer Friedemann Stöffler plädiert unterdessen weiter für einen zeitlich flexibleren und individuelleren Weg zum Abitur: SchülerInnen sollten selbst entscheiden können, wann sie welches Lern-Modul erbringen wollen.

Die verbeamteten GEW-KollegInnen in Hessen, denen wegen ihrer Beteiligung an einem Warnstreik im Sommer 2015 ein Disziplinarverfahren droht, werden sich weiter einmischen. Die Lehrkräfte werden sich die Nullrunden, die überhöhte Unterrichtsverpflichtung und die mangelnde Anerkennung ihrer guten und wichtigen pädagogischen Arbeit nicht gefallen lassen.

 

Kommentare
Name: Norbert Denzel
Endlich ein klares Ziel vor Augen
Schönen guten Tag aus der Heidelberger Ecke. Einen Punkt vermisse ich stets, wenn es um die Werte unseres Landes geht. Und zwar den des sicheren Fundamentes. Die meisten Menschen (Führungskräfte eingeschlossen) in unserem Land haben weder ein Rückrat, schon gar keine eigene Meinung, geschweige denn ein stabiles Fundament. Dabei haben wir in unserer kulturellen und menschlichen Geschichte ein solches Fundament besessen. Dahin müssen wir „wieder“ zurück! Wir Deutsche kommen aus einem christianisierten, das heißt auf Gott ausgerichteten Weltbild. Dieses wurde seit Anfang des 19. Jahrhunderts bis heute systematisch abgeschafft. Zurück heißt eben nicht Rückschritt, sondern durch Interesse, Annahme und Hingabe - Bestand, Wert, Fortschritt und Ausblick. Warum eigentlich? Die Deutschen gehen davon aus, dass Reichtum, Wohlstand, Arbeit und Bildung für alle, Sicherheit und Kaufkraft genügen um ein sinnvolles und erfülltes Leben zu führen. Wenn das so wäre, wären wir bereits im Himmel. Ist aber nicht so! Was du säst wirst du ernten! Ein simples aber effektives Prinzip. Wenn wir uns wundern welche Blüten der Alltag streut, dann ist es aller höchste Zeit für Nachforschungen. Was haben wir denn über Bord geworfen, was uns anvertraut war? Wir haben von Anfang an auf das falsche Pferd gesetzt! Das tut sehr weh zu erkennen, ist aber Voraussetzung für einen „warmen Neustart“! In der Bibel heißt das auch Umkehr. Und zwar Umkehr zu dem uns liebenden Gott! Das hat nichts mit Religion zu tun, weil es auf einer persönlichen Ebene passiert, auf einer individuellen Beziehung zu Gott. Auf Augenhöhe! Das gibt es in keiner Religion auf der ganzen Welt. Diesen Handlungsspielraum den wir alle haben damit zu füllen ist die Aufgabe der Stunde. Das nenne ich endlich ein klares Ziel vor Augen. Alles andere ist Stückwerk oder Flickschusterei und letztlich vergeblich!
18.02.2016 - 15:46
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