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Duales Studium: Deutscher Gewerkschaftsbund positioniert sich

Das duale Studium muss besser werden. Das hat der DGB in einem Positionspapier deutlich gemacht, das Anfang Februar veröffentlicht wurde.

Bild: Kay Herschelmann

Zentrale Kritikpunkte der Gewerkschaften sind die häufig mangelhafte Verzahnung von Hochschule und Betrieb, die teilweise überbordende Arbeitsbelastung der Studierenden, hohe Gebühren und schlechte Vergütung.

Inzwischen studieren knapp 95.000 junge Menschen in mehr als 1.500 dualen Studiengängen, die mit über 41.000 Einrichtungen der betrieblichen Praxis kooperieren. "Das Duale Studium gehört zu den am stärksten wachsenden Bereichen im Angebot der deutschen Hochschulen", erläuterte die stellvertretende DGB-Vorsitzende Elke Hannack: "Die Folge ist leider aber auch ein qualitativer Wildwuchs. Unter dem Label 'Duales Studium' firmieren vielfach Angebote, in denen es keine vernünftige Verzahnung von Hochschulen und Betrieb, von Theorie und Praxis gibt."

Duale Studiengänge sollten daher als eigenständiges Studienformat mit besonderem Profilanspruch verbindlich definiert werden. Auch die betrieblichen Phasen sind umfassend in die Qualitätssicherungssysteme der Hochschulen einzubeziehen - hierüber wird aktuell im Rahmen der Neuordnung des Akkreditierungssystems kontrovers debattiert. Die mitunter sehr hohe Arbeitsbelastung der Studierenden muss reduziert werden. In die Auswahl der Studierenden sollten neben den Betrieben auch die Hochschulen einbezogen werden. Nötig sind außerdem klare Standards für die vertragliche Absicherung und Vergütung der Studierenden. Zum dualen Studium sollte anstelle von Praktikumsverträgen stets ein regulärer Ausbildungsvertrag im Betrieb gehören, der den Studierenden arbeitsrechtliche Schutzstandards sichert und Zugang zur Mitbestimmung im Betrieb eröffnet.