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Bildungskampagne fordert 100 Mio Euro für Globale Bildungspartnerschaft

Weil es an Geld und an politischen Willen fehlt, können 264 Millionen Mädchen und Jungen weltweit nicht zur Schule gehen. Das soll sich ändern mit einer internationalen Finanzierungkonferenz zur Globalen Bildungspartnerschaft.

Die GEW-Vorsitzende Marlis Tepe (links) und die Geschäftsführerin der Globalen Bildungspartnerschaft, Alice Albright, bei der Veranstaltung zur internationalen Bildungsfinanzierung in Berlin (Foto: Manfred Brinkmann)

Finanzierungskonferenz im Senegal
Bis 2030 sollen alle Menschen Zugang zu inklusiver und hochwertiger Bildung erhalten. Dies hat die Weltgemeinschaft 2015 mit den UN-Nachhaltigkeitszielen beschlossen. Doch die Umsetzung dieses Ziels kostet Geld, was bisher fehlt. Daher soll auf Einladung der französischen und der senegalesischen Regierung am 2. Februar 2018 in Dakar eine internationale Finanzierungskonferenz zur Globalen Bildungspartnerschaft (GPE) stattfinden. Rund achtzig Personen aus Politik und Zivilgesellschaft waren am Abend des 11. November 2017 in Berlin im Reichstagsgebäude zusammengekommen, um die „Global Partnership for Education“ (GPE) zu unterstützen. Eingeladen hatte die Globale Bildungskampagne gemeinsam mit Organisationen wie ONE und GLOBAL CITIZEN. Mit dabei waren auch die Sängerinnen Namika und Lena Meyer-Landrut. 

Klares Signal für Bildung
GPE ist eine gemeinsame Initiative von Entwicklungs- und Geberländern, UN-Organisationen, Gewerkschaften, Zivilgesellschaft und Privatwirtschaft für die Mobilisierung von Geldern zur internationalen Bildungsfinanzierung. GPE-Geschäftsführerin Alice Albright war extra aus Washington ins nasskalte Berlin gereist, um für die GPE zu werben: „Die Globale Bildungspartnerschaft verfügt bisher über 400 - 500 Millionen US Dollar jährlich um Regierungen in Entwicklungsländern zu helfen, ihre Bildungssystem zu stärken und zu reformieren. Doch das reicht bei weitem nicht aus. Wir benötigen in Zukunft mindestens eine Milliarde US Dollar und hoffen, dass die deutsche Regierung mit gutem Beispiel voran geht.“ Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth, die die Schirmherrschaft der Berliner Veranstaltung übernommen hatte, unterstützte diese Forderung:  „Bildung ist Voraussetzung für eine friedlichere Zukunft und eine gerechte nachhaltige Entwicklung. Auf der Finanzierungskonferenz der Globalen Bildungspartnerschaft in Dakar braucht es ein klares Signal für eine Bildung, die niemanden zurücklässt. Und dafür braucht es deutlich mehr Geld.“

Bundesregierung in der Pflicht
Der Beitrag der deutschen Bundesregierung zur GPE ist mit 7 Mio Euro jährlich bisher vergleichsweise gering. Deutschland trägt nur 1,5 Prozent zur Gesamtfinanzierung bei. Mit ganz anderen Beträgen engagiert sich die EU-Kommission, die Anfang Dezember 2017 zugesagt hatte, ihren Zuschuss für die GPE im Zeitraum 2018 bis 2020 um 100 Millionen Euro auf 287,5 Millionen Euro aufzustocken. Deutschland kann und muss hier mehr tun. Die Globale Bildungskampagne, ein breites Bündnis von Nichtregierungsorganisationen und Gewerkschaften, in dem die GEW seit Jahren aktiv mitarbeitet, fordert von der deutschen Regierung jährlich 100 Millionen Euro für die GPE. Jan-Thilo Klimisch, Sprecher der Globalen Bildungskampagne: „Die Bundesregierung macht sich mitschuldig an der globalen Bildungskrise. Dass es noch keine neue Regierung gibt, darf keine Entschuldigung dafür sein, sich bei der anstehenden Finanzierungskonferenz einfach weg zu ducken.“