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Erdbeben in der Türkei und Syrien

GEW und BI unterstützen Wiederaufbau

Das Erdbeben vom 6. Februar tötete in der Türkei und in Syrien über 50.000 Menschen, Millionen Menschen verloren ihr Zuhause. Eine Delegation der BI, der auch GEW-Chefin Maike Finnern angehörte, besuchte das Katastrophengebiet.

Das Erdbeben vom 6. Februar tötete in der Türkei und in Syrien über 50.000 Menschen, Millionen Menschen verloren ihr Zuhause, auch Hunderte Schulgebäude wurden zerstört. Eine Delegation der Bildungsinternationalen (BI), der auch die GEW-Vorsitzende Maike Finnern angehörte, besuchte das Katastrophengebiet in der südöstlichen Türkei.

„Immer noch versuchen Menschen, Trümmer mit bloßen Händen zu beseitigen.“ (Maike Finnern)

„In der Stadt Hatay ist kein Haus mehr bewohnbar. Viele Menschen sind traumatisiert.“ Banken, Hygiene, Schule, Kita, Arbeit und Einkaufen funktionierten nicht, berichtete Maike Finnern. „Immer noch versuchen Menschen, Trümmer mit bloßen Händen zu beseitigen“, so Finnern. Die türkische Gewerkschaft Eğitim Sen, Mitglied der Bildungsinternationalen, richte in Hatay nun Container als Büros ein und nehme die Arbeit für ihre Mitglieder wieder auf. „Beeindruckend war, dass die Gewerkschafter*innen sagten, dass sie zuversichtlich ihre Zukunft gestalten wollen“, erklärte Maike Finnern.

Vorwürfe gegen die türkische Regierung

BI-Generalsekretär David Edwards kritisierte, dass die türkische Regierung viel zu spät reagiert habe. „Sie scheint mehr daran interessiert zu sein, ein Narrativ zu erzählen. Dass alles in Ordnung sei und dass es vorwärts gehe.“ Aber nichts sei in Ordnung.

„Wir werden die Regierung weiterhin unter Druck setzen.“ (David Edwards)

Edwards forderte die türkischen Verantwortlichen auf, die Lehrkräfte und die Bildungsgewerkschaft Eğitim Sen sowie den Gewerkschaftsbund KESK an der Planung des Wiederaufbaus zu beteiligen. „Sie wissen am besten, was für das Bildungswesen nötig ist.“ David Edwards unterstrich: „Wir werden die Regierung weiterhin unter Druck setzen. Wir werden weiter berichten, was hier passiert und Gelder sammeln, um Eğitim Sen und KESK zu unterstützen.“

GEW unterstützt Solidaritätsfonds der BI

Unmittelbar nach dem Erdbeben veröffentlichte die Bildungsinternationale eine Eilaktion, um Unterstützung für BI-Mitgliedsorganisationen in der Türkei und Syrien zu organisieren. Die BI richtete einen Solidaritätsfonds ein, der auch von der GEW und mit Mitteln des Heinrich-Rodenstein-Fonds gefördert wird. Der DGB stellt außerdem ein Spendenkonto bereit, um den Gewerkschaften und notleidenden Menschen in den betroffenen Regionen zu helfen.  

Wiederaufbau in Syrien

In Nord- und Ostsyrien arbeitet die Bildungsgewerkschaft Union of Teachers in Northeast Syria (UTNES) – Kurdisch: Yekîtiya Mamosteyên Bakur û Rojhilatê Sûriyeyê – daran, die verheerenden Folgen des Erdbebens zu lindern.

Die UTNES erklärte, sie habe Gelder aus dem Solidaritätsfonds genutzt, um Lebensmittel und Zelte für 200 Lehrkräfte in Aleppo zu kaufen. Weitere Hilfe werde laut UTNES benötigt, um in Al-Shahba 147 Lehrkräfte zu unterstützen, die in Zelten oder Camps leben. Auch gehe es darum, die Gewerkschaftsbüros wiederaufzubauen. Dazu brauche es Drucker, Laptops, Büromöbel, Wasserfilter und Klima-Anlagen.

"Die Situation in Syrien ist eine humanitäre Krise.“ (David Edwards)

David Edwards unterstrich: "Die Situation in Syrien ist eine humanitäre Krise.“ Manche müssten mit einer Tüte Brot und Konserven einen Monat lang überleben. „Die Menschen suchen in Sammelunterkünften Zuflucht. Viele von ihnen sind Lehrerinnen und Lehrer."